Formel 1: Ohrfeige für Gegner von Verstappen

Scott Redding jubelt: «Zur Hölle, das ist aufregend»

Von Ivo Schützbach
Die SBK-Protagonisten 2020: Scott Redding (li.) und Johnny Rea

Die SBK-Protagonisten 2020: Scott Redding (li.) und Johnny Rea

Mit Toprak Razgatlioglu (Yamaha), Alex Lowes (Kawasaki), Scott Redding (Ducati) und Jonathan Rea (Kawasaki) sahen wir in der Superbike-WM 2020 bereits vier verschiedene Führende. Redding wittert ein umkämpftes Finale.

Das zweite Hauptrennen in Aragon am vergangenen Sonntag markierte die Halbzeit in der Superbike-WM 2020. Eine Saison, die bislang sehr unterhaltsam ist.

Toprak Razgatlioglu gewann bei seinem Yamaha-Debüt in Australien auf Anhieb und war damit der erste WM-Leader des Jahres.

Das zweite Hauptrennen auf Phillip Island wurde von Kawasaki-Neuzugang Alex Lowes gewonnen, womit der Engländer die Führung in der Gesamtwertung übernahm. Und für die folgenden fünf Monate blieb, weil es wegen der behördlichen Bestimmungen aufgrund der Covid-19-Seuche keine Rennen gab.

Beim Neustart der Weltmeisterschaft in Jerez gewann Scott Redding beide Hauptrennen und wurde im Sprintrennen Zweiter. Mit den 59 Punkten aus Südspanien überflügelte der Ducati-Star Lowes deutlich und setzte sich an die Spitze der Gesamtwertung. Nach sechs Rennen führte Redding 24 Punkte vor Rea und 26 vor Lowes.

In Portimao schlug Rekord-Weltmeister Jonathan Rea mit aller Macht zurück, preschte auf Pole-Position, gewann alle drei Rennen und fuhr auch die schnellste Rennrunde. Der Nordire verwandelte seinen Rückstand in einen Vier-Punkte-Vorsprung.

Am vergangenen Wochenende gewann Redding das erste Hauptrennen, Rea das Sprintrennen und das zweite Hauptrennen. Der Stand vor dem zweiten Event in Aragonien am kommenden Wochenende: Rea 189 : Redding 179.

Vier verschiedene WM-Leader auf drei unterschiedlichen Maschinen – die Superbike-WM war lange nicht mehr so ausgeglichen.

«Das ist gut für die Meisterschaft», sagte Redding gegenüber SPEEDWEEK.com. «Zur Hölle, das ist aufregend. Gewinnt nicht der eine, dann der andere. Ich würde gerne zehn Punkte vorne liegen und diesen Vorsprung ausbauen, aber es sieht anders aus. Ich muss mehr Rennen gewinnen. Ich glaube, der Kampf wird bis zum Schluss gehen, der Bessere wird gewinnen. Das wird eine harte Meisterschaft, weil alle so eng beisammen liegen. Bei meinem vierten Platz am Sonntag fehlte mir etwas das Glück, diese Punkte hätte ich nicht herschenken müssen, aber Mist passiert. Ich schlage kommendes Wochenende zurück.»

Vor Aragon liegen Rea und Redding 65 und 55 Punkte vor Razgatlioglu und weitere vier vor Chaz Davies. Macht ihr zwei an der Spitze den Titel unter euch aus? «Zu Saisonbeginn dachte ich, dass Toprak der Dritte wäre, der mitmischt», grübelte Redding. «Aus welchen Gründen auch immer, strauchelt er aber in Aragon. Aber er ist schnell, bis Aragon war er auch konstant. Jetzt haben wir einen Vorsprung auf ihn, während wir zwei vorne weiterhin eng beisammen liegen. Der Bessere soll gewinnen! Chaz – ich weiß nicht. In Aragon ist er immer stark. Wenn er in einen Rhythmus kommt und so weitermachen kann… nein, ich glaube, es geht zwischen Johnny und mir aus.»

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