Formel 1: Ohrfeige für Gegner von Verstappen

Scott Redding schließt Teamorder nicht komplett aus

Von Kay Hettich
Chaz Davies und Scott Redding standen nur selten gemeinsam auf dem Podium

Chaz Davies und Scott Redding standen nur selten gemeinsam auf dem Podium

Nach fünf Meetings der Superbike-WM 2020 liegt Scott Redding 36 Punkte hinter Jonathan Rea zurück. Der Ducati-Pilot hofft, dass er im Titelrennen nicht auf die Unterstützung seines Teamkollegen angewiesen sein wird.

Teamorder ist unter Rennfahrern kein beliebtes Thema. Wer würde schon freiwillig auf einen Sieg verzichten, wenn er doch der schnellste Mann auf der Strecke ist? Was im Automobilsport mittlerweile gängige Praxis ist, war im Motorradsport glücklicherweise nur selten zu sehen.

2014 entschied aber eine Teamorder bei Aprilia die Welmeisterschaft maßgeblich zu Gunsten von Sylvain Guintoli, als Marco Melandri seinen damaligen Teamkollegen im ersten Superbike-Lauf in Magny-Cours kampflos vorbeiließ. Melandri gab den Sieg her, um dem Franzosen fünf Punkte mehr im WM-Kampf gegen Tom Sykes (Kawasaki) zu schenken – Guintoli wurde mit sechs Punkten Vorsprung Weltmeister.

Momentan deutet nichts darauf hin, dass für einen Hersteller in der Superbike-WM 2020 eine Teamorder nötig sein wird. Jonathan Rea (Kawasaki) führt die Gesamtwertung mit 243 Punkten vor Scott Redding (Ducati) mit 207 Punkten an. Reddings Teamkollege Chaz Davies liegt mit 141 Punkten weit zurück.

Würde Redding seinen Teamkollegen im Titelkampf gegen den Rekordweltmeister um Hilfe bitten?

«Wir sind Gegner, aber ich mag ihn», sagte Redding im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Zuerst hoffe ich, dass er auf der Strecke keinen Blödsinn anstellt. Er sagte, dass er seine Rennen fährt und für seine Ergebnisse. Ich denke er hat Respekt vor mir und ich vor ihm. Sollten wir in der letzten Runden miteinander kämpfen, wird es wohl nicht komplett aus dem Ruder laufen.»

«Wenn er mich schlagen kann, dann ist es so. Ich kann von ihm nicht verlangen, dass er hinter mir bleiben soll», hielt der Engländer fest. «Gut, wenn es das letzte Rennen ist, er nur WM-Zehnter und ich die Punkte dringend bräuchte, dann müssen wir aber im Interesse von Ducati als Team agieren.»


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