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Honda: Wie Álvaro Bautista 3,9 sec Rückstand erklärt

Von Kay Hettich
Alvaro Bautista fuhr am Freitag hinterher

Alvaro Bautista fuhr am Freitag hinterher

Trotz Platz 18 am Freitag ist Honda-Star Álvaro Bautista guter Dinge. Was Honda für das Superbike-Meeting in Magny-Cours für den Spanier im Gepäck hat und wie er seinen gewaltigen Rückstand von fast 4 Sekunden erklärt.

Der erste Trainingstag der Superbike-WM 2020 in Magny-Cours war nichts für Zartbesaitete. Den ganzen Tag stieg das Thermometer nur knapp über die zehn Grad, entsprechend kalt auch der Asphalt. Dazu regnete es teils heftig.

Für Álvaro Bautista war der Tag es Desaster: Der Honda-Star belegte am Ende Platz 18 von 21 Teilnehmer, auf die Tagesbestzeit von Garrett Gerloff (Yamaha) büßte der Spanier 3,9 sec ein. Die gute Laune ließ sich der Vizeweltmeister davon aber nicht verderben: «Sind wir in Frankreich, oder schon in England», scherzte der 35-Jährige zur Begrüßung.

«Die niedrigen Temperaturen machen es uns nicht leichter, ein gutes Gefühl für das Motorrad zu entwickeln», wurde Bautista im Gespräch mit SPEEDWEEK.com ernster. «Für uns ist es das erste Mal, dass wir bei solchen Bedingungen auf der Strecke sind. Selbst in Barcelona hat es weniger stark geregnet und die Asphalttemperatur war höher. Deshalb fühlte ich mich dort mit der Honda im Nassen ausgesprochen gut, bei die Kälte hier leider nicht. Die Reifen vermitteln mir kein gutes Feedback. Im FP1 war es besonders schlecht, im FP2 wurde es durch ein paar Änderungen am Fahrwerk ein wenig besser.»

Um die CBR1000RR-R kontrollierbarer zu machen, hat HRC hat für Magny-Cours eine neue Umlenkung entwickelt.

«Eigentlich war das für trockene Bedingungen gedacht, es kann uns aber auch im Nassen nützlich sein. Das brachte keine riesige Veränderung, aber ich fühlte mich damit etwas besser», sagte der Spanier. «Das Bike wurde dadurch etwas weniger aggressiv – es reagiert berechenbarer, was mir mehr Vertrauen gibt. Es war richtig, es auszuprobieren. Was dadurch aber nicht besser wurde, ist das Gefühl für die Haftung. In einigen Kurven muss ich höllisch aufpassen, damit ich nicht die Kontrolle über das Hinterrad verliere.»

«Magny-Cours ist eine etwas seltsame Rennstrecke. Sobald man anfängt, sich gut zu fühlen, fliegt man plötzlich von seinem Motorrad. Auf anderen Pisten bekommt man einen Schuss vor den Bug, hier fühlt man sich bis zum Sturz gut. Deshalb passieren hier so viele Stürze wie vor Kurve 3, wenn man ohne Schräglage bremst. Man muss immer auf alles vorbereitet sein.»

Seinem enormen Rückstand misst Bautista nicht zu viel Bedeutung bei.

«Die Abstand ist da, das ist Fakt. Ich würde aber sagen, dass die anderen bereits auf ihrem höchsten Level fahren, während wir uns weiter verbessern können. Deshalb wäre es mir lieber, wenn das Wetter am Samstag so bleibt wie heute», grübelte der Honda-Pilot. «Dann können wir unsere Fortschritte besser analysieren und einschätzen. Über den Rückstand mache ich mir keine Sorgen, das liegt mehr an meinem Gefühl. Aber noch einmal: Diese Bedingungen sind neu für uns. Vom ersten zum zweiten Training haben wir einen schönen Fortschritt erzielt und für Samstag haben wir ein paar Ideen für die Elektronik. Wenn es im FP3 nass ist bin ich gespannt, ob wir weitere Verbesserungen erzielen können.»

Ergebnis Superbike-WM, Magny-Cours, FP2
Pos Fahrer Motorrad Zeit Diff
1. Garrett Gerloff Yamaha 1:48,830 min
2. Jonathan Rea Kawasaki 1:48,845 + 0,015 sec
3. Michael Rinaldi Ducati 1:48,914 + 0,084
4. Loris Baz Yamaha 1:49,412 + 0,582
5. Alex Lowes Kawasaki 1:49,552 + 0,722
6. Tom Sykes BMW 1:49,717 + 0,887
7. Scott Redding Ducati 1:49,899 + 1,069
8. Leon Haslam Honda 1:49,956 + 1,126
9. Eugene Laverty BMW 1:50,022 + 1,192
10. Michael van der Mark Yamaha 1:50,467 + 1,637
11. Chaz Davies Ducati 1:50,643 + 1,813
12. Toprak Razgatlioglu Yamaha 1:50,926 + 2,096
13. Xavi Fores Kawasaki 1:50,959 + 2,129
14. Leandro Mercado Ducati 1:51,187 + 2,357
15. Valentin Debise Kawasaki 1:52,274 + 3,444
16. Federico Caricasulo Yamaha 1:52,388 + 3,558
17. Sylvain Barrier Ducati 1:52,485 + 3,655
18. Alvaro Bautista Honda 1:52,730 + 3,900
19. Xavier Pinsach Kawasaki 1:53,474 + 4,644
20. Takumi Takahashi Honda 1:54,144 + 5,314
21. Samuele Cavalieri Ducati 1:57,493 + 8,663

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