Chaz Davies dank Aruba mit dritter Werks-Ducati V4R
Das Team Go Eleven, Sponsor Aruba, Ducati-Partner Feel Racing und das Werk aus Borgo Panigale haben für den 32-fachen Superbike-Laufsieger Chaz Davies für die Ende April beginnende Saison 2021 ein erfolgversprechendes Paket geschnürt.
Zwar verlor der Waliser nach sieben Jahren seinen Platz im Werksteam an den neun Jahre jüngeren Michael Ruben Rinaldi, Davies bekommt vom Werk aber einige Zugeständnisse.
Diese Woche Mittwoch und Donnerstag testet der WM-Dritte in Jerez, SPEEDWEEK.com sprach vorab mit ihm.
Chaz, bekommst du identisches Material wie die Werksfahrer Scott Redding und Rinaldi?
Die Absicht ist, identisches Material zu haben. Sollte das Werksteam Verbesserungen bekommen, sollte es möglich sein, diese für drei Motorräder zu bringen.
Bekommst du auch personelle Unterstützung vom Werk?
Das kann uns Ducati nicht garantieren. Wenn du nicht im Werksteam bist, dann ist es natürlich, dass du nicht die volle Unterstützung hast. Darüber habe ich mit den Ingenieuren des Superbike-Projekts gesprochen. Sie haben mir gesagt, dass es letztlich davon abhängt, wer der Schnellste ist. Wenn einer schnell ist, erhält er Unterstützung.
Ich gehe davon aus, dass das ein Bereich sein wird, in dem es Unterschiede gibt: Das Material wird identisch, die Manpower dahinter etwas anders sein.
Wenn ich schnell bin, und ich sehe keinen Grund, weshalb ich das nicht sein soll, werden sie mich bestmöglich unterstützen. Aber es ist einfacher Garantien bezüglich des Motorrads zu geben, als für personelle Unterstützung. Nach einigen Rennen wird die Situation klarer sein.
Ich bekomme einen Elektroniker vom Werk, meine restliche Crew stellt Go Eleven in Zusammenarbeit mit Feel Racing.
Absolvierst du das gleiche Testprogramm wie das Werksteam?
Wir haben alle Tests gemeinsam mit dem Werksteam.
Vor dem SBK-Finale 2020 in Estoril hast du gesagt, du hattest einen unterschriftsreifen Vertrag vom Werksteam. Diesen hast du aus verschiedenen Gründen aber nicht unterzeichnet. Wäre es rückblickend gescheiter gewesen zu unterschreiben?
Letztlich habe ich durch mein nicht-unterschreiben nichts verändert. Ich wollte gewisse Dinge verändern, das ist mir nicht gelungen. Aber so ist es nun mal, hinterher sieht es immer anders aus. Ich versuchte etwas zu erreichen, um das Superbike-Projekt zu stärken.
Warum machst du so ein großes Geheimnis daraus, was du im Ducati-Werksteam gerne verändert hättest?
Diese Frage ist schwierig zu beantworten. Es geht nicht darum, dass das geheim ist. Es geht um persönliche Dinge, welche einigen Leuten zusagen und anderen nicht. Es ging nicht alleine um meine Position, sondern um die Stärkung des ganzen Projekts. Es gibt Dinge, die ich für wichtig halte, um eine Meisterschaft gewinnen zu können.
Gab es Schwierigkeiten zwischen dir und dem Top-Management von Ducati?
Im Moment ist alles gut. Du musst sie fragen, ob sie Probleme sahen.
Wieso testet ihr bereits im Januar, während BMW und Yamaha erst im März beginnen?
Das war immer schon unser Plan. Wohl auch, weil Ducati auf den Test im November verzichtet hat.
Um testen zu gehen braucht man substantiell neue Dinge, um einen Grund zu haben.
Was ist am diesjährigen Motorrad anders?
Sagen wir so: Es ist kein neues Bike. Meines Wissens gibt es keine bedeutenden Änderungen. Du darfst nicht vergessen, ich bin kein Werksfahrer mehr. Deshalb weiß ich auch nicht mehr alles.
Teilnehmer Superbike-WM-Tests Jerez, 20./21. Januar 2021:
Honda: Alvaro Bautista (E), Leon Haslam (GB)
Kawasaki: Jonathan Rea (GB), Alex Lowes (GB)
Orelac Kawasaki: Isaac Vinales (E)
Outdo Kawasaki TPR: Loris Cresson (B)
Aruba.it Ducati: Scott Redding (GB), Michael Rinaldi (I)
Go Eleven Ducati: Chaz Davies (GB)
Barni Ducati: Tito Rabat (E)
MotoGP-Fahrer:
Maverick Vinales (E), Yamaha*
Johann Zarco (F), Ducati*
Michele Pirro (I), Ducati*
Stefan Bradl (D), Honda
*mit einem Superbike