Scott Redding (Ducati) plädiert für Gewichtslimit
Scott Redding hat für seine Größe kein Gramm zu viel
Als Scott Redding in Barcelona 2008 seinen ersten GP-Sieg erreichte, war der Engländer bereits einer der größten Piloten der 125-ccm-WM. Anschließend schoss der mittlerweile 28-Jährige auf eine Länge von 184 cm und war besser auf größeren Motorrädern aufgehoben.
Mit der Größe wuchs naturgemäß das Gewicht – auch in der Superbike-WM ist das ein Nachteil gegenüber seinen Gegnern. Redding wiegt aktuell 76 Kilogramm, sein Aruba.it Ducati-Teamkollege Michael Rinaldi ist deutlich kleiner und wiegt entsprechend weniger.
«Was mich wirklich stört ist, dass es kein Gewichtslimit gibt. Das gibt es in der Formel 1, aber nicht in der MotoGP und Superbike-WM jedoch nicht», kritisierte Redding im Gespräch mit MN. «Fahrer wie Bautista und Rinaldi sind etwa 10 kg leichter. Das ist gut für mehr Top-Speed, sie belasten aber auch beim Bremsen den Vorderreifen weniger und haben Vorteile am Kurvenausgang.»
Honda-Ass Álvaro Bautista und Rinaldi haben in mehreren Superbike-Läufen den weicheren SCX-Reifen verwendet, der von Pirelli eigentlich für das Superpole-Race über nur 10 Runden entwickelt wurde.
«Als großer Fahrer hat man einen Nachteil. Chaz probierte im Rennen den superweichen SCX-Reifen aus, kam mit ihm aber nicht über die Distanz. Ich konnte damit das Tempo zuerst mitgehen, in den letzten fünf Runden habe ich aber eine Sekunde pro Runde verloren», erklärte Redding. «Der SCX-Reifen bietet mehr Grip am Kurveneingang, in der Kurve und beim Herausbeschleunigen. Leichtere Fahrer haben in fast jeder Disziplin des Sports einen Vorteil. Ich kann den SCX-Reifen nicht einsetzen, sie aber schon – das ist schon ein wenig unfair.»
Redding meint ein Gewichtslimit wie es in der Supersport-WM 300 vorgeschrieben ist. In der Nachwuchsserie werden die Motorräder inkl. Pilot gewogen. Ist ein Paket zu leicht, muss das fehlende Gewicht hinzugefügt werden.