MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

BMW-Rookie Jonas Folger: Das war Balsam für die Seele

Von Ivo Schützbach
Jonas Folger

Jonas Folger

«Ich bin sehr zufrieden, auch wenn ich mir untertags mal ein bisschen einen Kopf gemacht habe», sagte Jonas Folger aus dem Team Bonovo MGM BMW nach dem ersten Kräftemessen mit der SBK-Konkurrenz.

Nach längerer Krankheit und dem Verlust seines GP-Startplatzes musste Jonas Folger (27) seiner Karriere nach der Saison 2019 eine neue Richtung geben. Er ging in die IDM und gewann mit dem Yamaha-Team von Michael Galinski ungeschlagen die Superbike-Klasse.

Bei seinen beiden Wildcard-Einsätzen in der Weltmeisterschaft in Barcelona und Estoril kam er in jedem der sechs Rennen mit seiner Yamaha R1 zwischen Platz 10 und 13 ins Ziel. Am 27. November 2020 wurde verlautbart: Das MGM-Team wechselt zu BMW, wird offizielles Satelliten-Team und bestreitet mit Jonas Folger die Superbike-WM 2021.

Seit 2016 ist Jonas der vierte Deutsche in der seriennahen Meisterschaft: Markus Reiterberger, Stefan Bradl und Sandro Cortese schafften es in Rennen jeweils bis in die Top-6, Reiti wurde sogar einmal Fünfter.

Nach zwei Tagen Shake-down mit seinen BMW-Kollegen Tom Sykes und Michael van der Mark in Jerez hatte Folger vor dem einzigen großen Vorsaison-Test in Barcelona nur eine geringe Vorstellung, wo er im Vergleich zur Konkurrenz steht.

Nach Platz 7 am ersten Testtag Mittwoch, 0,805 sec hinter dem Schnellsten Jonathan Rea (Kawasaki), fiel dem Bayer eine Zentnerlast von den Schultern. Es stand ihm ins Gesicht geschrieben: Das war Balsam für die Seele und herzerwärmend. Auf Sykes (5.) aus dem Werksteam verlor er nur gut 3/10 sec, dafür war er 4/10 sec schneller als van der Mark (13.).

«Ich habe gepusht, aber das haben wohl alle», schmunzelte Jonas im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Auch wenn das der erste Tag war, hat zum Schluss doch jeder den weichen SCX-Reifen aufgezogen. Ich bin sehr zufrieden, auch wenn ich mir untertags mal ein bisschen einen Kopf gemacht habe, weil wir etwas angestanden sind. Dann kam der Sturz dazu. Und wir haben eine Riesenliste zum Abarbeiten. Wenn du dann von der Rundenzeit nicht vorwärtskommst, und alle anderen, die auf ihre Bikes schon eingeschossen sind, steigern sich und man rutscht auf Platz 13 zurück, dann macht man sich kurzzeitig Gedanken. Zum Schluss haben wir das Beste vom Tag zusammengewürfelt, weiche Reifen draufgemacht und die Elektronik noch ein bisschen verfeinert. Dann hat es funktioniert.»

Ergebnisse SBK-Test Barcelona, 31. März:

1. Jonathan Rea, Kawasaki, 1:40,793 min
2. Leon Haslam, Honda, 1:40,900
3. Garrett Gerloff, Yamaha, 1:40,910
4. Scott Redding, Ducati, 1:40,962
5. Tom Sykes, BMW, 1:41,265
6. Toprak Razgatlioglu, Yamaha, 1:41,334
7. Jonas Folger, BMW, 1:41,598
8. Michael Rinaldi, Ducati, 1:41,748
9. Chaz Davies, Ducati, 1:41,775
10. Andrea Locatelli, Yamaha, 1:41,926
11. Alvaro Bautista, Honda, 1:41,950
12. Alex Lowes, Kawasaki, 1:41,966
13. Michael van der Mark, BMW, 1:42,046
14. Axel Bassani, Ducati, 1:42,677
15. Kohta Nozane, Yamaha, 1:42,758
16. Tito Rabat, Ducati, 1:42,819
17. Isaac Viñales, Kawasaki, 1:42,923
18. Christophe Ponsson, Yamaha, 1:44,400
19. Leandro Mercado, Honda, 1:44,957
20. Samuele Cavalieri, Kawasaki, 1:45,434

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