Tito Rabat zwischen offener Kritik und innigem Flehen
Tito Rabat hat noch keine perfekte Abstimmung gefunden
Mit 13 GP-Siegen und 36 Podestplätzen hat Tito Rabat sein Können hinreichend unter Beweis gestellt, die Moto2-WM beendete er 2014 als Champion und im Jahr davor und danach als Dritter. Von 2016 bis 2020 fuhr er MotoGP, kam mit zweitklassigem Material aber nie über Gesamtrang 19 hinaus.
Nach seinem Wechsel in die Superbike-WM fragen sich Gegner wie Fans gleichermaßen, was er leisten kann. «Tito hat nicht das größte Talent, aber er arbeitet wie kaum ein anderer für den Erfolg», sagt ein langjähriger Wegbegleiter aus seiner GP-Zeit.
«Ich kenne Tito schon viele Jahre und ohne Zweifel ist er schnell», hielt sein Landsmann Alvaro Bautista fest. «Jeder weiß, er ist ein Arbeitstier und schuftet unermüdlich. Er hat ein gutes Motorrad und ein gutes Team, das sehr viel Erfahrung hat und über viele Daten verfügt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er sich an die Reifen, die Motor-Charakteristik und Leistung gewöhnt. Ganz bestimmt hat er ein Umfeld, mit dem er eine sehr gute Leistung zeigen kann.»
Genau diese gelang ihm bislang aber nicht, obwohl er über den Winter so viele Runden auf der Rennstrecke fuhr, wie nur wenige andere – wenn auch vor allem mit einer seriennahen Ducati Panigale V4S.
Nach dem Barcelona-Test wechselte Rabat zwischen offener Kritik an seinem Barni-Team und Ducati sowie inständigem Flehen um Hilfe.
«Um das Motorrad schneller zu machen, brauche ich Hilfe vom Team», unterstrich er gegenüber SPEEDWEEK.com. «Ich muss besser verstehen, wie ich schneller fahren kann und mehr Grip finde. Sie arbeiten viel, müssen ihren Job aber besser machen. Sie müssen das Motorrad so hinstellen, wie ich es haben möchte – das ist ihre Aufgabe, und die von Ducati.»
Für Vizeweltmeister und Markenkollege Scott Redding ist klar: «Es braucht Zeit, bis er das Motorrad versteht. Gleichzeitig habe ich aber bessere Leistungen von ihm erwartet, weil er schon so viel gefahren ist. Aber ein Serienmotorrad ist etwas anderes als die Rennmaschine. Aus diesem Grund dürfen wir mit dem Serienbike so viel fahren, wie wir wollen. Ich bin mir sicher: Er wird seinen Weg machen. Er hatte einige schwere Jahre in der MotoGP-WM und muss erst wieder Vertrauen aufbauen. Er wird während der Saison Fortschritte erzielen und wir werden gute Rennen von ihm sehen.»