Foggy über Rea: «Sein Job ist, in Hintern zu treten»
Der Beste seiner Zeit: Carl Fogarty
Bis 2018 war Carl Fogarty die unangetastete Nummer 1 in der seit 1988 bestehenden Superbike-WM. Doch damals wurde Jonathan Rea zum vierten Mal Weltmeister, im Gegensatz zu Foggy schaffte der Nordire seine Titel in Folge.
2019 und 2020 legte Rea mit den Titeln Nummer 5 und 6 nach, mit 99 Siegen hat er die 59 von Fogarty längst übertroffen. Allerdings muss man hinzufügen, dass seit 2019 in der Superbike-WM drei Rennen pro Event gefahren werden, Fogarty hatte immer nur zwei Chancen, um zu gewinnen.
Zu seinem Nachfolger als Nummer 1 des Sports meint der 55-jährige Foggy: «Jonathan Rea ist sehr schnell. Als die Superbike-WM mehr Aufmerksamkeit genoss, hätte der Erfolg von Johnny sicher für mehr Wirbel gesorgt. Aber das ist nicht sein Fehler. Sein Job ist, auf die Piste zu gehen und seinen Gegnern in den Hintern zu treten. Die Superbike-WM hat seit MotoGP einfach nicht mehr das Prestige wie früher. Damals war sie die schnellste Viertaktserie, heute ist es MotoGP. Das ist nicht das Problem von Jonathan, er ist in seiner Generation ohne jeden Zweifel der beste Superbike-Pilot.»
«Als 2002 MotoGP geboren wurde, war das der Nagel im Sarg der Superbike-WM», ist Fogarty überzeugt. «Seither kämpft die Meisterschaft darum, sich davon zu erholen. Ich kann nicht genau sagen, woran es heute mangelt. Vielleicht am Charakter der Fahrer, mangelnder TV-Abdeckung, ich weiß es nicht.»
Braucht es weiterhin zwei Weltmeisterschaften? «Ich glaube schon, sicher», antwortete der vierfache Weltmeister. «Die Leute wollen Motorräder sehen, die gleich sind wie jene, die sie auf der Straße fahren. Und es gibt die Prototypen. Das ist wie mit Formel 1 und Tourenwagen. Ich liebe Superbike-Rennen, das sind unglaubliche Rennen.»