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Yamaha-Ass Garrett Gerloff: Der Wind verändert alles

Von Ivo Schützbach
Garrett Gerloff

Garrett Gerloff

Garrett Gerloff zeigte während sämtlicher Superbike-Wintertests hervorragende Leistungen, im MotorLand Aragon war der Texaner mit Abstand schnellster Yamaha-Pilot. Gegenüber Ducati liegt er etwas zurück.

Nach drei Podestplätzen in seiner Debütsaison 2020 haben Yamaha und Garrett Gerloff gleichermaßen hohe Erwartungen für die Ende Mai in Aragon beginnende Superbike-WM 2021. Der Texaner wird dieses Jahr deutlich stärker in die Entwicklung der R1 eingebunden, obwohl er nicht für das Werksteam fährt.

Nachdem Werksfahrer Toprak Razgatlioglu nach seinem dritten positiven Covid-19-Test seit dem 1. April weiterhin ohne jegliche Symptome in Barcelona in Quarantäne ist, war Gerloff für Yamaha in Aragon der Maßstab. Denn von den Rookies Andrea Locatelli und Kohta Nozane darf man noch nicht zu viel verlangen.

Gerloff konzentrierte sich am Montag auf seine Rennpace und versuchte verschiedene Federelemente von Öhlins, am Dienstag spulte er 73 Runden ab und durfte auch auf Zeitenjagd gehen.

In 1:49,439 min war er der einzige Yamaha-Pilot, der es unter 1:50 min schaffte. An Ducati-Werksfahrer Michael Rinaldi war der Amerikaner bis auf 2/10 sec dran, Aragon-Spezialist Chaz Davies (Go Eleven Ducati) nahm er sogar knapp 2/10 sec ab. Lediglich Scott Redding an der Spitze war mit 1:48,780 sec eine Klasse für sich, er fuhr 0,659 sec schneller als Gerloff. Dem Engländer fehlen nur 0,013 sec zum Pole-Rekord von Jonathan Rea (2020, Kawasaki).

«Mit den gesammelten Informationen bin ich sehr zufrieden», erzählte Gerloff. «Wir können von hier viel mitnehmen und haben für verschiedene Temperaturen und Windstärken die richtigen Lösungen gefunden. Es ist immer gut, so etwas in der Hinterhand zu haben. Die Zusammenarbeit mit GRT klappt prima, mein Gefühl sagt mir, dass ich jetzt ein starkes Motorrad habe.»

Aragon ist eine beliebte Teststrecke, weil sie viele verschiedene Kurven sowie eine lange Gerade zu bieten hat. Die einzigen Kritikpunkte sind die im Winter und Frühjahr oft niedrigen Temperaturen im Hinterland von Alcaniz sowie der teilweise starke Wind.

«Durch den Wind verändert sich der ganze Charakter des Motorrads», erklärte Gerloff. «Am Montag hatten wir in Kurve 1 hinein Gegenwind und die lange Gerade hinunter Rückenwind. Am Dienstag war es genau anders herum – du kannst dir nicht vorstellen, wie sich dadurch die Bremspunkte verschieben. Darüber musst du dir im Klaren sein. Es hat auch einen Einfluss darauf, wie und wie schnell sich das Motorrad in die Kurven einlenken lässt. Positiv ist, dass wir diese Infos jetzt haben.»

Kombinierte Zeiten SBK-Test Aragon, 12./13. April 2021:

1. Scott Redding (Aruba.it Ducati), 1:48,780 min
2. Michael Ruben Rinaldi (Aruba.it Ducati), 1:49,205
3. Garrett Gerloff (GRT Yamaha), 1:49,439
4. Chaz Davies (Go Eleven Ducati), 1:49,610
5. Andrea Locatelli (Pata Yamaha), 1:50,257
6. Tito Rabat (Barni Ducati), 1:50,518
7. Axel Bassani (Motocorsa Ducati), 1:51,146
8. Kohta Nozane (GRT Yamaha), 1:51,277
9. Christophe Ponsson (Alstare Yamaha), 1:52,269
10. Niccolo Canepa (Yamaha), 1:53,685

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