Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Toprak Razgatlioglu hatte noch nie ein Heimrennen

Von Kay Hettich
Die Tribünen waren in Istanbul 2013 voll besetzt

Die Tribünen waren in Istanbul 2013 voll besetzt

Yamaha-Werkspilot Toprak Razgatlioglu gilt als eines der größten Talente der Superbike-WM. Wenn der 24-Jährige so erfolgreich wie sein Mentor Kenan Sofuoglu wird, würde sich ein Meeting in der Türkei anbieten.

Motorsport spielte in der Türkei keine Rolle, das änderte sich erst durch die Erfolge von Kenan Sofuoglu. Der fünffache Supersport-Weltmeister ist in seinem Land ein Prominenter und sitzt für die Erdogan-Partei AKP seit 2018 im Parlament.

Vor seinen Landsleuten fuhr Sofuoglu nur einmal, aber das war ein Spektakel wie es die Türkei davor und später nie wieder erlebte. Auf dem 2013 neu erbauten Istanbul Park Circuit startete der damalige Kawasaki-Pilot ins Rennen, die Haupttribüne war voll, riesige türkische Fahnen waren gehisst. 50.000 Fans kamen in drei Tagen, davon 49.000 waren Sonntag da. Die Stimmung auf der Auslaufrunde konnte nur mit der eines Endspiels bei der Fußball-WM verglichen werden.

Sofuoglu wurde gefeiert, verehrt, angebetet, gehuldigt, quasi heilig gesprochen.

Seit dem Rücktritt von Sofuoglu in Imola 2018 ist Toprak Razgatlioglu das rennsportliche Aushängeschild der Türkei. Selbst der sechsfache Weltmeister Jonathan Rea bescheinigte dem 24-Jährigen, ein Ausnahmetalent zu sein. Razgatlioglu gewann 2019 als erster Türke ein Rennen in der Superbike-WM und siegte in seinem ersten Rennen als Yamaha-Werkspilot den Saisonauftakt auf Phillip Island. Die Saison 2020 beendete er mit drei Siegen und neun Podestplätzen als WM-Vierter. 

2013 fuhr Razgatlioglu aber noch im Rookies-Cup, der nicht in der Türkei gastierte. Nur zu gerne würde auch der Yamaha-Werkspilot ein Heimrennen bestreiten, doch der Istanbul Circuit verschwand nach nur einer Saison aus dem Kalender der Superbike-WM. Dabei hätte es die Rennstrecke der Istanbul Park Circuit verdient, weitere Rennen der seriennahen Weltmeisterschaft zu veranstalten. Die von Hermann Tilke entworfene Piste ist atemraubend schön ist. Orientalisches Flair trifft auf Hightech.

Das Layout der 5340 Meter langen Piste ist spektakulär und bietet acht Links- und sechs Rechtskurven. Die längste der vier Geraden ist 720 Meter lang, die Start-/Zielgerade 655 Meter. Es gibt gute Überholmöglichkeiten, die Rennen damals spannend und hochklassig.

Sobald Razgatlioglu einen Superbike-WM-Titel gewinnt, werden Rufe nach einer Rückkehr auf den Instanbul Circuit laut werden.


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