Johnny Rea (Kawasaki/3.) «Ich mag die Strecke nicht»
Weniger als eine Sekunde trennten die Top-3 im ersten Rennen der Superbike-WM am Samstag auf dem Circuito Estoril in Portugal. Jonathan Rea, der in der vergangenen Woche die magische Marke von 100 Siegen in der Superbike-WM knackte, musste sich mit dem dritten Platz zufriedengeben. Der Kawasaki-Pilot setzte auf den SC0-Hinterreifen, Scott Redding und Yamaha-Pilot Toprak Razgatlioglu schafften es jedoch, den Nordiren auf dem weicheren SCX-Reifen zu besiegen.
«Am Freitag hatte ich noch erwartet, dass das erste Rennen deutlich anders läuft. In der Superpole haben wir uns eine gute Ausgangslage für den Start verschafft. Es ging darum, den Sprint zur ersten Kurve zu überleben, das war ok», erklärte der 34-Jährige. «Nach ein paar Runden habe ich einen Fehler gemacht und Rinaldi überholte mich, leider habe ich anschließend den Grip verloren und ich musste wirklich hart arbeiten. Ich habe meinen Rhythmus wieder gefunden und konnte wieder ranfahren, war mir aber unsicher, wo ich überholen sollte.»
In der Schlussphase gelang es Rea Razgatlioglu anzugreifen, doch dieser konterte gleich darauf und ließ dem Kawasaki-Star keine Chance. «Im Windschatten habe ich es an Toprak vorbeigeschafft, aber auf der Bremse hatte ich keine Chance, ich wäre irgendwo in Lissabon gelandet», lachte der sechsfache Champion im Interview mit SPEEDWEEK.com. «Schon letztes Jahr hat mir die Strecke große Probleme bereitet und obwohl ich am Morgen einen guten Rhythmus fand, haben wir klare Stellen, wo wir Zeit verlieren. Dennoch bin ich mit diesem Tag zufrieden, auch wenn wir uns ein paar mehr Punkte erhofft hatten.»
Warum setzte Rea am Samstag nicht auf die SCX-Mischung am Hinterreifen? «Ich habe im Winter den SCX und den SC0 miteinander verglichen und ich war zwar schneller mit dem SCX, aber das Gefühl und das Vertrauen zu diesem Reifen ist einfach nicht gut genug für mich», betonte er und fügte hinzu: «Das Positive an unserm Bike ist, dass wir auch mit dem SC0-Reifen sehr schnell sein können, das ist bei unseren Gegnern nicht der Fall, sie benötigen den SCX um schnell zu sein. Wir werden den Reifen natürlich im Sprintrennen einsetzen, dann werden wir sehen, wie er nach den zehn Runden aussieht und entscheiden, ob wir ihn am Nachmittag nutzen.»
«Letztes Jahr war ich hier wirklich schlecht und ich hatte viele Probleme. Wenn man sich ansieht, wo wir im Rennen gelandet sind, haben wir am Wochenende den größten Schritt gemacht. Wir wurden in diesem Rennen nicht völlig vorgeführt, im Gegenteil, wir waren gleich an Toprak und Scott dran und es war kein schlechtes Rennen», sagte Rea. «Auch wenn es nur wenige Punkte sind, wir sind mit dem Ergebnis zufrieden. Ich kann nicht immer gewinnen und die beiden vor mir gehören zu den talentiertesten Fahrern der Welt. Ich mag die Strecke nicht.»
Ergebnis Superbike-WM Estoril, Rennen 1:
1. Redding, Ducati, 34:08,039 min
2. Razgatlioglu, Yamaha, +0,877 sec
3. Rea, Kawasaki, +0,915
4. Gerloff, Yamaha, +9,518
5. Rinaldi, Ducati, +13,636
6. Davies, Ducati, +17,177
7. vd Mark, BMW, +19,316
8. Bautista, Honda, +20,185
9. Rabat, Ducati, +25,625
10. Locatelli, Yamaha, +27,772
11. Bassani, Ducati, +30,349
12. Haslam, Honda, +35,722
13. Mahias, Kawasaki, +35,885
14. Sykes, BMW, +36,887
15. Nozane, Yamaha, +45,434
16. Folger, BMW, +46,472
17. Vinales, Kawsaki, +51,132
18. Laverty, BMW, + > 1 min
19. Lowes, Kawasaki, > 1 min
20. Cresson, Kawasaki, > 1 min
DNF Ponsson, Yamaha
DNF Cavalieri, Kawasaki
WM-Stand nach 4 Rennen:
1. Rea 73 Punkte. 2. Redding 65. 3. Razgatlioglu 50. 4. Lowes 45. 5. Gerloff 36. 6. van der Mark 30. 7. Davies 27. 8. Sykes 25. 9. Rinaldi 20. 10. Locatelli 19. 11. Bautista 16. 12. Haslam 12. 13. Bassani 11. 14 Mahias 10. 15. Folger 8. 16. Nozane 8. 17. Rabat 7. 18. Vinales 6. 19. Ponsson 1.
Herstellerwertung:
1. Kawasaki 73 Punkte. 2. Ducati 69. 3. Yamaha 53. 4. BMW 37. 5. Honda 24.