Jonas Folger (BMW): «So hatte ich mir das erhofft»
Während des zweitägigen Superbike-WM-Tests in Navarra fuhr Jonas Folger aus dem deutschen Bonovo-Team mit drei Chassis-Varianten der BMW M1000RR. Endlich sieht er Licht am Ende des Tunnels.
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Als Achter im zweiten Hauptrennen der Superbike-WM in Aragon hat Jonas Folger seine einzigen WM-Punkte in dieser Saison geholt – in Estoril und Misano ging er leer aus. Natürlich fragten sich der Deutsche Meister und sein Team Bonovo MGM anschließend, weshalb es nicht läuft und sie so weit zurückliegen. "Ich glaube, dass der Rahmen zu wenig steif ist und mit viel Grip so viel Spannung aufbaut, dass das Chattering und die Bremsprobleme kommen", äußerte Folger anschließend im persönlichen Gespräch mit SPEEDWEEK.com.
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Am Montag und Dienstag hatte der Bayer aus Schwindegg auf der neuen WM-Strecke in Navarra in Nordspanien drei verschiedene Chassis-Version zur Verfügung. "Wir reden von modifizierten, verstärkten Rahmen", erklärte der 27-Jährige. "Einer war stark verstärkt, der andere nur an einer Stelle und der dritte war der Standardrahmen, mit dem ich bisher fuhr." Weil BMW von den neuen Rahmen zu Versuchszwecken lediglich eine geringe Stückzahl angefertigt hat, durfte Folger mit der steifsten Version nur am Montag fahren, am Dienstag waren die Werksfahrer Michael van der Mark und Tom Sykes damit unterwegs. "Es war von Anfang an klar, dass dieses Chassis für mich besser ist", unterstrich Folger. "Deshalb war der zweite Tag für mich zäh, weil ich da wieder mit dem Standardrahmen fahren musste. Ich musste von einem guten Gefühl zurückgehen. Bei den anderen war es genau andersherum: Van der Mark, der auch positiv überrascht ist von dem neuen Rahmen, hatte am ersten Tag Zeit, die Strecke kennenzulernen. So konnte er viel Vertrauen aufbauen und bekam dann am zweiten Tag den Rahmen, der ihm besser taugt. Ich fing gut an, war dann aber am zweiten Tag gezwungen, wieder mit dem anderen Rahmen zu fahren."
BMW hatte bereits in den Vorsaison-Tests mit Rahmenstreben experimentiert, die zur Steifigkeit beitragen. "Das war nur eine Karbonstrebe, die von der einen auf die andere Seite verschraubt wird", so Folger. "Sie versteifte das Chassis ein bisschen, aber das hat keinen großen Effekt. Die neue, steifste Version, geht in die richtige Richtung, was die Rückmeldungen des Motorrads betrifft und wie es sich auf der Bremse anfühlt. Ich konnte am ersten Tag konstanter bremsen und das Limit besser fühlen. Es passiert weniger im Rahmen. Der Rahmen ist einfach der Rahmen und ich spüre die anderen Komponenten: wo der Reifen ist, wo die Gabel ist – genauso erhoffte ich mir das. Das war sehr positiv. Aber dadurch verlieren wir natürlich an Grip. Je weicher der Rahmen ist, umso mehr Grip kreiert man dadurch. Aber Grip ist nicht unser Problem, ich hatte eher zu viel. Wenn das Hinterrad auf der Bremse auskeilt und zurückschnappt, das kommt durch den vielen Grip und die Flexibilität im Rahmen."
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Folger verlor fast zwei Sekunden auf die Bestzeit von Toprak Razgatlioglu (Pata Yamaha). Im Gegensatz zu den Fahrern von Yamaha und Kawasaki verzichteten die BMW-Piloten auf die Zeitenjagd und konzentrierten sich ganz auf die Entwicklung ihrer Motorräder.
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"Wir waren echt langsam, aber das Gefühl war besser", hielt Jonas fest. "Wir hatten zwei Motorräder, haben am zweiten Tag aber viel Zeit verloren, weil wir so viele Komponenten zum Testen hatten. Teilweise verloren wir eineinhalb Stunden Fahrzeit, weil sich das Bike nicht so schnell umbauen ließ. Ich probierte gar nicht, auf eine gute Zeit zu kommen, weil wir schon Mühe damit hatten, Runden zu fahren. Die Mechaniker waren mit dem Umbau des Bikes wirklich beschäftigt, das war ein harter Test für sie."
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