Fix: Toprak Razgatlioglu verlängert um zwei Jahre
Toprak Razgatlioglu ist hochtalentiert
Angesichts des beträchtlichen Engagements in der Superbike-WM, ist die Erfolgsausbeute von Yamaha überschaubar. Zwar gewinnen Yamaha-Fahrer immer wieder Rennen und erobern regelmäßig Podestplätze, Weltmeister wurde in der 1988 etablierten Weltmeisterschaft aber erst einer: der Texaner Ben Spies 2009.
Vor den Rennen in Donington Park am kommenden Wochenende liegt Werksfahrer Toprak Razgatlioglu mit 20 Punkten Rückstand auf Jonathan Rea (Kawasaki) auf dem zweiten Gesamtrang. In den bisher neun Saisonrennen brauste der 24-Jährige siebenmal aufs Podium und gewann das zweite Hauptrennen in Misano.
Wochenlang bemühte sich Yamaha um die Vertragsverlängerung mit dem Hochtalentierten aus der Touristenstadt Alanya.
Am 30. Juni sagte Razgatlioglus Manager Kenan Sofuoglu exklusiv gegenüber SPEEDWEEK.com: «Unser Ziel ist, in der Superbike-WM zu bleiben. Beinahe jede Marke hat Toprak für nächste Saison ein Angebot unterbreitet, ich rede mit jedem, nicht nur mit Yamaha. Was ich jetzt schon sagen kann: Wir gehen nicht in die MotoGP-WM, Toprak wird die nächsten zwei Jahre Superbike-WM fahren.»
Inzwischen steht fest: Toprak wird auch 2022 und 2023 für das Pata-Yamaha-Werksteam antreten, das wird die kommenden Tage offiziell. Die Verträge mit Teamkollege Andrea Locatelli und Kohta Nozane bei GRT will der japanische Hersteller ebenfalls verlängern. Auch mit Garrett Gerloff soll es weitergehen. An ihm hat aber auch das MotoGP-Team Petronas Yamaha SRT großes Interesse, weshalb der Wechsel in die Königsklasse möglich ist.
Razgatlioglu kam 2014 ins SBK-Paddock. In seinem zweiten Jahr in der Superstock-600-EM wurde er Champion und wechselte für 2016 in die Superstock-1000-Klasse. Diese beendete er 2017 als Zweiter, seit 2018 fährt er Superbike-WM. 2019 sorgte Toprak für viel Aufsehen, als er für das private Kawasaki-Team von Manuel Puccetti 13 Podestplätze eroberte, darunter zwei Siege in Magny-Cours, und die WM als Fünfter beendete. Trotzdem wollte ihn das Kawasaki-Werksteam für 2020 nicht haben, woraufhin der heute 24-Jährige zu Yamaha wechselte. Er gewann sein erstes Rennen mit der R1, fuhr neunmal aufs Podium und eroberte drei Siege. In der Weltmeisterschaft ergab das den vierten Gesamtrang. Von seinen bislang 92 Rennen in der Superbike-WM stand der Hobby-Stuntman 31 Mal auf dem Podium, sechsmal zuoberst.