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Toprak Razgatlioglu ist zum zweiten Mal WM-Leader

Von Gordon Ritchie und Ivo Schützbach
WM-Leader Toprak Razgatlioglu

WM-Leader Toprak Razgatlioglu

Donington Park und Toprak Razgatlioglu haben eine besondere Beziehung: Dort eroberte er 2018 seinen ersten Podestplatz mit dem Superbike, nach zwei Siegen an diesem Wochenende führt er die Weltmeisterschaft an.

Nach seiner fabelhaften Saison 2019 (13 Podestplätze, 2 Siege, WM-Rang 5) im Kawasaki-Team von Manuel Puccetti wurde Toprak Razgatlioglu vom Werksteam der Grünen verschmäht und wechselte daraufhin zu Yamaha. Gleich sein erstes Rennen mit der R1 auf Phillip Island gewann der Türke, im Sprintrennen wurde er damals Zweiter – und führte zu Beginn der Saison 2020 kurzzeitig die Weltmeisterschaft an. Am Saisonende war er hinter Rea, Redding und Davies Vierter.

Jetzt ist der 24-Jährige erneut WM-Leader. Am Samstag hat er das erste Hauptrennen in Donington Park bei schwierigen Bedingungen von Startplatz 13 aus in überragender Manier vor Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) gewonnen.

Im Sprintrennen am Sonntagvormittag reichte es für Toprak nur zu Rang 6, was ihm aber diesen Startplatz für das zweite Hauptrennen sicherte. Bereits in der ersten Kurve war er Zweiter, bis Rennmitte fuhren Razgatlioglu und Rea in ihrer eigenen Liga.

In Runde 11 stürzte der Nordire in Führung liegend, Toprak fuhr Platz 1 anschließend fehlerfrei nach Hause und siegte 2,243 sec vor Yamaha-Kollege Garrett Gerloff und 4,522 sec vor Tom Sykes (BMW).

In der Weltmeisterschaft hat Razgatlioglu jetzt insgesamt 183 Punkte und damit zwei mehr als Rea. Scott Redding (Aruba Ducati) als Dritter liegt bereits 66 Punkte hinten.

«Ich versuchte die ganze Zeit, das Rennen zu gewinnen», grinste Toprak beim Treffen mit SPEEDWEEK.com. «Ich bin überrascht, normalerweise stürzt Johnny nicht. Ich folgte ihm, er fuhr sehr ruhig, dann passierte ihm aber dieser große Fehler. In dieser Kurve hat es einige Wellen, da musst du sehr vorsichtig sein. Anschließend schaute ich, dass ich ruhig bleibe, weil ich diese Punkte für die WM unbedingt brauchte. Jetzt führe ich die Weltmeisterschaft an, aber so sehe ich das nicht. Ich fokussiere mich auf jedes Rennen und versuche bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. Mit zwei Siegen an diesem Wochenende können wir uns glücklich schätzen.»

Razgatlioglu beeindruckte in England nicht nur mit seinem Speed, sondern auch mit seinen brutalen Bremsmanövern vor den Haarnadelkurven, bei denen er auf dem Vorderrad balancierte, das Hinterrad in der Luft.

«Für mich fühlt sich das normal an, ich meinte sogar, dass ich langsam bin», erzählte die Nummer 1 von Yamaha. «Als ich hinter Johnny war, stellte ich fest, dass die Rundenzeiten nicht sehr schnell sind, ich habe ständig das Gas zugedreht. Also habe ich ihn überholt, konnte aber nicht wegfahren. Der Grip war deutlich schlechter als am Samstag, mir rutschte ständig das Vorderrad weg. Ich musste Johnny unter Druck setzen, weil ich diesen Sieg unbedingt brauchte.»

Ergebnis Superbike-WM, Donington, Lauf 2
Pos Fahrer Motorrad Zeit/Diff
1. Toprak Razgatlioglu Yamaha 34:01,226 min
2. Garrett Gerloff Yamaha + 2,243 sec
3. Tom Sykes BMW + 4,522
4. Scott Redding Ducati + 5,151
5. Michael vd Mark BMW + 13,315
6. Alex Lowes Kawasaki + 14,444
7. Chaz Davies Ducati + 16,684
8. Michael Rinaldi Ducati + 18,757
9. Leon Haslam Honda + 20,783
10. Alvaro Bautista Honda + 22,938
11. Andrea Locatelli Yamaha + 23,194
12. Lucas Mahias Kawasaki + 25,442
13. Axel Bassani Ducati + 32,898
14. Tito Rabat Ducati + 38,370
15. Eugene Laverty BMW + 39,776
16. Luke Mossey Kawasaki + 43,182
17. Isaac Vinales Kawasaki + 56,811
18. Christophe Ponsson Yamaha + 57,073
19. Loris Cresson Kawasaki > 1 min
20. Jonathan Rea Kawasaki > 1 min
Out Jonas Folger BMW > 1 min

 

Stand Superbike-WM 2021 nach Donington
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Toprak Razgatlioglu Yamaha 183
2. Jonathan Rea Kawasaki 181
3. Scott Redding Ducati 117
4. Alex Lowes Kawasaki 114
6. Michael Rinaldi Ducati 94
5. Garrett Gerloff Yamaha 93
7. Tom Sykes BMW 89
8. Michael vd Mark BMW 81
9. Chaz Davies Ducati 64
10. Alvaro Bautista Honda 57
11. Andrea Locatelli Yamaha 51
12. Axel Bassani Ducati 47
13. Leon Haslam Honda 41
14. Lucas Mahias Kawasaki 36
15. Tito Rabat Ducati 18
16. Kohta Nozane Yamaha 17
17. Eugene Laverty BMW 14
18. Jonas Folger BMW 8
19. Isaac Vinales Kawasaki 8
20. Luke Mossey Kawasaki 2
21. Christophe Ponsson Yamaha 1

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