Redding kritisiert Ducati: «Rede mit anderen Teams»
Scott Redding: Gibt es eine Alternative zu Ducati?
Vizeweltmeister Scott Redding wurde von Ducati eingekauft, um nach 2011 (Carlos Checa mit dem Althea-Team) den WM-Titel endlich wieder nach Bologna zu holen. Doch der Engländer bekommt nicht immer ein siegfähiges Motorrad hingestellt, das Abstimmungsfenster, in dem die V4R optimal funktioniert, ist sehr klein. Der 28-Jährige schaffte es in den ersten 18 Rennen dieser Saison achtmal aufs Podium, dreimal als Sieger, in der Gesamtwertung liegen Jonathan Rea (Kawasaki) und Toprak Razgatlioglu (Yamaha) vor ihm.
Immer wieder werden andere Fahrer mit Ducati in Verbindung gebracht, zum Beispiel Noch-MotoGP-Pilot Danilo Petrucci. Doch wäre der Italiener oder ein anderer schneller als Redding?
«Mit Scott und Michael haben wir einen jungen Piloten und einen mit viel Erfahrung», ist im Aruba-Team zu hören. «Die Mischung passt, wir wollen mit ihnen weitermachen. Aber es ist ganz normal zum jetzigen Zeitpunkt der Saison, dass sich die Fahrer umhören und mit allen reden. Wir sind ein gutes Team und haben ein siegfähiges Motorrad. Ducati unternimmt sehr viel, um in der Superbike-WM erfolgreich zu sein.»
«Wenn ein Motorrad gut ist, kann es jeder fahren», sagte Redding in Most gegenüber SPEEDWEEK.com. «Wenn es nicht so gut ist, macht der Fahrer den Unterschied. Ich mag es, wenn die Leute das zu schätzen wissen. Und es geht mir unter die Haut, wenn dem nicht so ist. Natürlich reden wir mit verschiedenen Teams. Sie sehen meine Hingabe, meine harte Arbeit und wie ich auch in schwierigen Situationen für den Erfolg kämpfe. Es gibt viel Interesse von anderen Herstellern, wir müssen schauen, was das Beste für mich ist, um Rennen zu gewinnen. Dafür brauche ich das richtige Paket.»
Redding hat das sehr optimistisch formuliert und kritisiert dabei unterschwellig Ducati, in der Realität sind die Werksteams von Kawasaki, BMW und Yamaha für 2022 aber besetzt. Und Honda ist derzeit keine Alternative zu Ducati.
Deshalb deutet vieles darauf hin, dass der Engländer bei Aruba Ducati bleibt, ebenso Teamkollege Michael Ruben Rinaldi.
Ducati, Hauptsponsor und Teameigentümer Aruba sowie Partner Feel Racing haben Rinaldi jahrelang aufgebaut, in Misano hat der 25-Jährige dieses Jahr zwei Rennen gewonnen, derzeit ist er WM-Fünfter.
«Noch habe ich keinen Vertrag für nächstes Jahr, aber wenn alles seinen normalen Gang nimmt, dann machen wir zusammen weiter», unterstrich Rinaldi in Tschechien. «Das steht zu 99 Prozent fest. Sie haben in mich investiert, weil sie an mich glauben – wir reden von einem Langzeitprojekt. Es würde keinen Sinn machen, jetzt aufzuhören. Ich habe eine Option für ein zweites Jahr, auch wenn diese noch nicht bestätigt ist. Aber wir sind kurz davor. Ich hoffe auch, dass Scott bleibt, er ist clever und war nie schlecht zu mir.»