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Mandy Kainz: «Statt in Most mit Covid in Isolation»

Von Helmut Ohner
Der YART-Teamboss Mandy Kainz fehlte in Most

Der YART-Teamboss Mandy Kainz fehlte in Most

Das halbe Fahrerlager wunderte sich, dass YART-Teamboss Mandy Kainz bei den Wildcard-Auftritten seiner Endurance-Schützlinge Marvin Fritz und Karel Hanika gefehlt hatte. Ihn hatte das Coronavirus niedergestreckt.

Bei der Veranstaltung im tschechischen Most wagte das Yamaha Austria Racing Team (YART) einen Ausflug zur Superbike-Weltmeisterschaft. Mit dem deutschen Superbike-Meister 2016 Marvin Fritz und dem Lokalmatador Karel Hanika erhielten gleich zwei der Langstrecken-Piloten die Gelegenheit, sich mit den besten Superbike-Fahrern zu messen, wobei die Erwartungshaltung nicht besonders hochgesteckt war.

Bei diesem Kräftevergleich wollte natürlich auch Teamboss Mandy Kainz anwesend sein. Doch statt vom Urlaub in Italien ging es für den umtriebigen Österreicher nicht nach Tschechien, sondern schnurstracks in die Isolation. «Das Coronavirus hat mich voll erwischt und das, obwohl ich zweimal geimpft bin. Ich gehöre damit zu den wenigen Impfdurchbrüchen in Österreich», erzählte der hörbar geschwächte Weststeirer.

«Ich habe mit meiner Familie eine Italien-Rundreise gemacht, da muss ich mir irgendwo das Virus eingefangen haben, wo genau, kann ich natürlich nicht sagen. Meine Frau und mein Sohn haben sich gottlob nicht infiziert. Über eine Woche hatte ich über 40° Fieber, Husten und abartiges Kopfweh. Auch der Geschmacksinn ist mir abhandengekommen. Jetzt schmeckt eine Orange gleich wie ein Essiggurkerl.»

Kainz musste wohl oder übel seine Reise zur Superbike-WM-Veranstaltung in Most streichen, konnte von zuhause aber verfolgen, wie gut sich seine Fahrer schlugen. «Das Wochenende verlief weit über meinen Erwartungen. Es hat deutlich gezeigt, auf welch hohem technischen und fahrerischen Level die Endurance-Weltmeisterschaft mittlerweile angelangt ist. Die Top-Teams könnten in der WorldSBK alle in den Top-10 mitmischen.»

«Was Marvin abgeliefert hat, war wirklich fantastisch. Da haben die Werksteams geschaut, wie er nach dem ersten freien Training hinter Toprak Razgatlioglu, Alex Lowes und Scott Redding, aber noch vor Yamaha-Werksfahrer Locatelli und dem sechsfachen Weltmeister Jonathan Rea an der vierten Stelle war und dass das kein Zufall war, hat er mit der zwölftschnellsten Zeit in der Superpole deutlich unter Beweis gestellt», freut sich Kainz.

«Dass Marvin mit den Werksfahrern mithalten kann, war nicht wirklich zu erwarten. Wir fahren in der Langstrecke Bridgestone, deshalb hat uns mit den Pirelli-Reifen die Erfahrung gefehlt, deswegen ist er im ersten Lauf auch mit der härteren Mischung gefahren. Die weiche wäre allerdings die bessere Variante gewesen. Er hat auch den Start verschlafen, weil er es aus der Endurance nicht gewohnt ist, im Grid loszufahren. So gesehen, ist Rang 10 sensationell!»

Nicht ganz so gut verlief das Most-Wochenende für Karel Hanika. Der Tscheche, bei dem die Föderation großes Interesse an seinem Antreten hatte, war nur wenige Tage davor in Brünn schwer gestürzt. «Das war ein heftiger Abflug, dementsprechend angeschlagen ist er nach Most gekommen. Aber er wollte vor seinem Heimpublikum unbedingt fahren. So gesehen war seine Leistung trotzdem beachtlich, auch wenn es für ihn keine WM-Punkte gab.»

Vom unerwarteten Erfolg motiviert, denkt man bei YART bereits über nächste Wildcard-Einsätze in der Superbike-WM nach. «Wir haben an diesem Wochenende viel gelernt, das wollen wir bei unserem nächsten Antreten auch umsetzen wollen. Nach dem Bol d’Or Mitte September werden wir direkt nach Jerez auf den Weg machen. Und wenn wir schon so weit gefahren sind, nehmen wir auch die Veranstaltung in Portimão mit.»

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