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Teamkollege für Folger? Bonovo BMW schmiedet Pläne

Von Ivo Schützbach
Das deutsche Team Bonovo MGM BMW hat Jonas Folger für die Superbike-WM 2022 bestätigt, ob er einen Teamkollegen bekommt, hängt von der Finanzierung ab. Das Interesse an Tom Sykes ist groß.

Am 18. August erfuhr Tom Sykes von den BMW-Verantwortlichen, dass 2022 Scott Redding seinen Platz bei Shaun Muir Racing (SMR) einnehmen wird. Gleichzeitig wurde dem Weltmeister von 2013 ein Angebot offeriert, auch nächstes Jahr für den bayerischen Hersteller zu fahren.

Sykes soll Teamkollege von Jonas Folger im Bonovo-Team werden, Eigentümer Jürgen Röder und BMW Motorsport Direktor Marc Bongers besprechen, wie sich das umsetzen lässt. Denn die Kosten für Bonovo würden mit einem zweiten Fahrer um zirka 50 Prozent steigen, sie liegen schon jetzt bei über einer Million Euro pro Saison.

BMW will für 2022 weg von der Kategorisierung Werks- und Satelliten-Team, es soll zwei gleichwertige Mannschaften geben: SMR und Bonovo. Die Motorräder werden schon jetzt von SMR in England aufgebaut, alle BMW-Fahrer erhalten identisches Material und stehen bei BMW Motorrad unter Vertrag.

«Wir stehen einem zweiten Fahrer offen gegenüber und können uns das vorstellen», stellte Röder im Exklusiv-Interview von SPEEDWEEK.com fest. «Dadurch entstehen aber einige Kosten mehr: Du brauchst mindestens ein Motorrad mehr, sinnvollerweise eher zwei. Weil die Gefahr, dass beide stürzen, ist vorhanden. Dann bräuchten wir das komplette Schrauberteam für Tom neu. Wie das monetär mit BMW gehandhabt wird, müssen wir noch verhandeln. Und einer wie Tom Sykes muss natürlich erst einmal willens sein, das zu tun.»

Der Engländer hat die BMW-Idee als «attraktiv» bezeichnet, sofern er die wichtigsten Leute aus seiner aktuellen Crew mitnehmen kann und identische Unterstützung wie jetzt bekommt. Gleichzeitig hat Sykes nicht viele Alternativen: Die reizvollste Möglichkeit bietet sich ihm im Honda-Werksteam, denn Alvaro Bautista wechselt für 2022 zurück zu Aruba Ducati.

«Wir haben immer das gleiche Material von BMW bekommen», betonte Röder. «Wir bekommen auch alle Daten und haben ein sehr offenes Verhältnis. Deshalb ist das selbstredend, dass dem Tom das gleiche Material zur Verfügung stünde wie dem anderen BMW-Team. Von unserer Seite wie auch von BMW ist eine größere Annäherung gewünscht, sodass auch in der Wortwahl das Thema Satelliten-Team nicht mehr in dem Maße fällt, wie das vorher der Fall war. Es soll eine engere Verschmelzung geben. Wir müssen jetzt schauen, wie wir das monetär mit den erhöhten Kosten hinbekommen, auch von Seiten der Sponsoren. Die Idee wurde in die Sponsorenschaft bereits reingetragen, bis Magny-Cours werden wir von unserer Seite her wissen, ob das geht.»

Die Rennen in Frankreich finden am ersten September-Wochenende statt, Jürgen Röder wird persönlich vor Ort sein. «Dort werden wir uns mit BMW zusammensetzen und darüber reden, wie die Unterstützung von BMW aussehen könnte», bemerkte der Motorrad-Enthusiast. «Man hat erkannt, dass wir monetär gut ausgestattet sind. Wenn wir von SMR Ersatzteile bekommen, dann werden sie von Michael Galinski geprüft und Shaun Muir bekommt sofort sein Geld. Das weiß er zu schätzen, es gibt ein Vertrauensverhältnis. Marc Bongers ist auch ein äußerst umgänglicher und sympathischer Mensch, menschlich gibt es keinerlei Probleme.»

«Jetzt müssen wir noch gucken, dass wir das Sportliche in den Griff kriegen», schmunzelte Röder. «Ich hatte mit Jonas nach Navarra noch mal ein langes Gespräch. Die Symbiose aus Fahrer und Maschine muss erst kommen. Er ist nie zuvor BMW gefahren, sie hat ein komplett anderes Konzept als die Yamaha. Ich habe auch von Anfang an gesagt, dass das für unser Team und auch den Fahrer ein Lehrjahr ist. Ich dachte am Anfang, dass das Lehrjahr nicht ganz so schwierig wird. Aber Lehrjahre sind zum Lernen da, wir haben noch ein paar Punkte, die wir nachjustieren müssen. Wenn er seine fahrerischen Qualitäten abrufen kann, dann bin ich sehr zuversichtlich. Dann wäre das ein super Team mit Tom und Jonas, das wäre eine schöne Sache, die uns sehr freuen würde.»

Sollten die Gespräche in Magny-Cours entsprechend verlaufen, ist sogar denkbar, dass Bonovo BMW noch in der laufenden Saison auf zwei Fahrer aufstockt, denn Eugene Laverty ist seit dem Rückzug von RC Squadra Corse BMW ohne Bike.

«Natürlich würde ich gerne mit zwei Mann fahren», sagte Bonovo-Teammanager Michael Galinski. «Es würde uns weiterbringen, wenn wir Eugene als Testmann im Team hätten, so könnten wir schon die entsprechenden Strukturen aufbauen. Das kostet aber alles eine Riesenmarie, deshalb ist noch nichts fix. Eugene ist da und fragt natürlich – letztlich muss das aber BMW wollen und etwas dazu geben.»

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