Team Barni Ducati und Tito Rabat gehen getrennte Wege
Tito Rabat packt seinen Koffer
So hatten sich Tito Rabat und das Team Barni Ducati die Zusammenarbeit nicht vorgestellt: Nach 24 Rennen hat der Spanier nur ein einstelliges Ergebnis vorzuweisen – Platz 9 im ersten Rennen in Estoril. Mit 38 Punkten liegt er lediglich auf dem 15. Gesamtrang.
Jetzt wurde vom Team die «Trennung im gegenseitigen Einvernehmen» mitgeteilt. «Angesichts des Einsatzes, den beide Seiten erbracht haben, und weil die Ergebnisse nicht im Einklang mit den Zielen stehen, haben das Team und der Fahrer entschieden, die Zusammenarbeit zu beenden.»
Esteve «Tito» Rabat war nie ein Überflieger, seine Erfolge hatte er stets harter Arbeit zu verdanken. 2005 gab er in der 125er-Klasse mit einem Wildcard-Einsatz sein GP-Debüt, von 2006 bis 2010 fuhr er in der kleinsten Kategorie. In dieser Zeit eroberte er drei dritte Plätze, Gesamtrang 6 in seinem letzten Jahr war sein Highlight bis dahin.
Anschließend stieg er in die Moto2-WM auf, in welcher er fünf Jahre lang antrat. Er eroberte 13 GP-Siege, 33 Podestplätze und die WM-Gesamtränge 10, 7, 3, 1 und 3.
Von 2016 bis 2020 fuhr er in der Königsklasse MotoGP und musste für öfter zweitklassiges Material jeweils viel Geld mitbringen. Für 2021 hatte Rabat einen gültigen MotoGP-Vertrag mit dem Team Esponsorama Avintia Ducati, der Hersteller aus Bologna sortierte den Nachzügler im Zuge der drastischen Verjüngungskur aber zu Gunsten von Moto2-Vizeweltmeister Luca Marini aus.
Ducati bot Rabat als Trostpreis den Platz im Barni-Team in der Superbike-WM an, anfänglich hatte der heute 32-Jährige aber kein Interesse daran. Letztlich stand der Moto2-Weltmeister von 2014 vor der Wahl: Superbike-WM, nationale Meisterschaft oder aufhören.
Er wählte das für ihn geringste Übel und unterschrieb kurz vor Weihnachten 2020 bei Barni. Doch mit der Panigale V4R freundete sich Rabat nie an. Teamchef Marco Barnabo sucht jetzt nach Ersatz für die restliche Saison.
2018 war Barni Ducati das beste Privatteam in der Superbike-WM, damals noch mit dem 1200-ccm-Twin: Mit Javier Fores wurden fünf Podestplätze und WM-Rang 7 erobert. Die folgenden Michael Rinaldi, Samuele Cavalieri, Marco Melandri, Matteo Ferrari und Rabat kamen mit der Vierzylinder-Panigale nie an diese Ergebnisse heran.