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Scott Redding (1./Ducati): «Das geht mal gar nicht!»

Von Kay Hettich
Schon vor dem Zielstrich konnte Scott Redding Gas herausnehmen

Schon vor dem Zielstrich konnte Scott Redding Gas herausnehmen

Der Ausgang des ersten Superbike-Laufs in Barcelona war nicht vorhersehbar. Am wenigsten hatte Ducati-Star Scott Redding mit dem Sieg gerechnet.

Das erste Rennen der Superbike-WM 2021 auf dem Circuito de Catalunya-Barcelona war ein Krimi. Erst im letzten Renndrittel kristallisierte sich heraus, dass am Ende möglicherweise ein Ducati-Pilot den Sieg einfahren würde. Begünstigt durch den technischen bedingten Ausfall von Yamaha-Aushängeschild Toprak Razgatlioglu in Runde 15 wurde es klarer.

Am stärksten präsentierte sich in der Schlussphase Scott Redding. Der Engländer schnupfte in Runde 16 Jonathan Rea (Kawasaki) und Michael van der Mark (BMW) auf, überholte eine Runde später seinen drittplatzierten Aruba-Teamkollegen Michael Rinaldi und verdrängte in Runde 18 Ducati-Privatier Axel Bassani von der Führung. Im Ziel hatte Redding dann 1,5 sec Rückstand auf den erstaunlichen Superbike-Rookie.

Übrigens: In der zweiten Runde war Redding nur Elfter!

«In der Startaufstellung war eine sehr glatte Stelle. Sobald man darüber fuhr, dreht das Hinterrad durch und man verlor viele Plätze – das war auch bei Tom Sykes der Fall», erklärte Redding SPEEDWEEK.com. «In den ersten Runden hatte ich sowieso kaum Grip und war nur am Rutschen. Während die anderen am Anfang stark waren und später langsamer wurden, war es bei mir umgekehrt. Ich fand heraus, wie ich das Bike besser und besser fahren konnte. Ich brauchte lange, um einen guten Rhythmus zu finden.»

Der Engländer hatte seinen Teamkollege immer in Sichtweite.

«Es spornte mich an, dass Rinaldi vor mir war. Ich dachte mir, das geht gar nicht und fing an, immer mehr zu pushen», grinste Redding. «Dass ich gewinnen würde, hatte ich überhaupt nicht erwartet; ich habe mit einen Platz in den Top-5 gerechnet. Mein Bike fühlte sich im Nassen ganz furchtbar an, aber dann sah ich wie die anderen immer mehr Schwierigkeiten bekamen. Ich war zwar in keiner guten Position, aber es wurde nicht schlimmer. Im Rennen sah ich andere Fahrer, die ähnliche Probleme wie ich hatten. Trotzdem dachte ich, dass ich mehr herausholen kann als sie. Das motivierte mich und ein Teil von mir, will einfach nicht zurückstecken. Also hielt ich rein, egal ob ich Achter oder Siebter war. Man weiß nie, was noch alles passieren wird. Ich versuchte es einfach immer weiter, es wurde besser, holte immer mehr auf, hielt meinen Rhythmus und deshalb bekam ich auch gar nicht mit, dass ich einen Vorsprung vor Bassani hatte – ich dachte, er wäre noch direkt hinter mir.»

Der Ducati-Triumph wurde durch Bassani und Rinaldi auf dem Podium perfekt.

«Es war eines dieser Rennen, das sich um 180 Grad drehte. Zuerst bist du unten, dann plötzlich der Sieger. Es war verrückt», schilderte der 28-Jährige, der insbesondere die Leistung von Axel Bassani würdigte. «Ich hatte ein etwas schlechtes Gewissen, als ich Bassani zwei Runden vor dem Ende überholte und so seinen ersten SBK-Sieg vermasselte, denn er fuhr ein richtig gutes Rennen. Letztendlich fährt aber jeder für sich selbst.»

Ergebnis Superbike-WM, Barcelona, Lauf 1
Pos Fahrer Motorrad Zeit/Diff
1. Scott Redding Ducati  
2. Axel Bassani Ducati + 1,577 sec
3. Michael Rinaldi Ducati + 2,326
4. Jonathan Rea Kawasaki + 4,554
5. Michael vd Mark BMW + 6,518
6. Alex Lowes Kawasaki + 8,514
7. Leon Haslam Honda + 12,695
8. Tom Sykes BMW + 15,346
9. Alvaro Bautista Honda + 16,938
10. Chaz Davies Ducati + 33,386
11. Kohta Nozane Yamaha + 33,394
12. Andrea Locatelli Yamaha + 34,169
13. Lucas Mahias Kawasaki + 34,565
14. Isaac Vinales Kawasaki + 44,546
15. Leandro Mercado Honda + 58,200
16. Samuele Cavalieri Ducati > 1 min
17. Christophe Ponsson Yamaha > 1 min
18. Loris Cresson Kawasaki > 1 min
19. Jonas Folger BMW > 1 min
20. Lachlan Epis Kawasaki > 1 min
Out Toprak Razgatlioglu Yamaha  
Out Garrett Gerloff Yamaha  

 

Stand Superbike-WM 2021 nach Barcelona, Lauf 1
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Jonathan Rea Kawasaki 376
2. Toprak Razgatlioglu Yamaha 370
3. Scott Redding Ducati 323
4. Andrea Locatelli Yamaha 190
5. Michael Rinaldi Ducati 188
6. Alex Lowes Kawasaki 186
7. Tom Sykes BMW 167
8. Michael vd Mark BMW 165
9. Garrett Gerloff Yamaha 147
10. Alvaro Bautista Honda 122
11. Chaz Davies Ducati 120
12. Axel Bassani Ducati 120
13. Leon Haslam Honda 87
14. Lucas Mahias Kawasaki 44
15. Tito Rabat Ducati 38
16. Kohta Nozane Yamaha 37
17. Isaac Vinales Kawasaki 22
18. Christophe Ponsson Yamaha 18
19. Jonas Folger BMW 14
20. Eugene Laverty BMW 14
21. Leandro Mercado Honda 8
22. Marvin Fritz Yamaha 6
23. Loris Cresson Kawasaki 3
24. Andrea Mantovani Kawasaki 2
25. Luke Mossey Kawasaki 2

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