Crew-Chief über Alex Lowes: «Das ist einzigartig»
Alex Lowes fährt 2021 seine zweite Saison für das Kawasaki-Werksteam in der Superbike-WM. Der Engländer gewann gleich an seinem Debüt-Wochenende mit der ZX10-RR auf Phillip Island 2020, doch dann kam die Corona-Pandemie und die Ergebnisse gingen nicht mehr so leicht von der Hand. Sein Crew-Chief Marcel Duinker verbringt viel Zeit mit Lowes, der Niederländer erklärte im Interview mit SPEEDWEEK.com wie er seine Leistungen sieht.
«Bereits beim Wintertest zur letzten Saison hatte Alex sehr, sehr wenig Streckenzeit bei trockenen Bedingungen. In Aragon waren es nur drei Stunden und in Jerez am Ende der letzten Saison konnten wir etwa 40 Prozent der Zeit nutzen», betonte Duinker. «Als wir in Philipp Island ankamen, waren wir weit hinter dem Plan.»
Lowes gelang beim Saisonstart gleich der erste Sieg für Kawasaki und er verließ Australien als WM-Führender. «Philipp Island ist eine spezielle Strecke, wir konnten ein gutes Set-up für Alex finden und er hat starke Rennen gefahren», sagte der Techniker und fügte an: «Anschließend kam diese große Pause und dann waren alle Rennen in einem sehr knappen Zeitraum, wo wir uns nicht wirklich verbessern konnten. Zu der Zeit waren es sehr warme Bedingungen und die Strecken waren teilweise sehr rutschig. Bei mehr als 60 Grad Streckentemperatur fühlte er sich einfach nicht wohl.»
Der Kawasaki-Fahrer schloss das Jahr auf WM-Platz 6 ab. 2021 gelangen Lowes erst fünf Podestplätze, vor dem Event in Jerez liegt er ebenfalls auf dem sechsten Platz. Duinker weiter: «Es ist ganz einfach: Wir benötigen mehr Zeit und müssen das Motorrad mehr an die Bedürfnisse von Alex anpassen. Wir sind uns sicher, dass sich seine Performance verbessern wird und wir dahin kommen, wo wir hinwollen.»
«Natürlich passt der Fahrstil von Jonathan perfekt zur ZX-10RR», war der Niederländer überzeugt. Lowes Teamkollege Jonathan Rea gewann in den letzten sechs Jahren sechs Titel mit Kawasaki. Ist das Bike zu sehr auf den Nordiren zugeschnitten? «Der Charakter des Motorrads hat sich seit 2014 vor allem durch die Regeln verändert. Jonathan passt sich immer wieder sehr gut an das Bike an und es war von Anfang an siegfähig.»
Die Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Yamaha-Piloten brachte Duinker viele positive Erkenntnisse über den Engländer. «Seine Motivation ist zu jeder Zeit bei 100 Prozent. Immer wenn er die Box betritt, ist er größtmöglich motiviert», betonte der Kawasaki-Mann. «Außerdem ist er jeder Zeit dazu bereit, einen Schritt vorwärtszumachen und sich zu verbessern. Er weiß, das Bike hat einen bestimmten Charakter und es muss in einer bestimmten Art und Weise bewegt werden, aber er möchte sich zu jeder Zeit verbessern, das ist aus meiner Sicht einzigartig.»