Tapetenwechsel bei Leon Haslam: Arbeit trägt Früchte
Seit zwei Jahren pilotiert Leon Haslam die Honda Fireblade in der Superbike-Weltmeisterschaft, doch wirklich von Erfolg gekrönt war seine Arbeit für den größten Motorradbauer der Welt bisher nicht. 2021 schaffte der Engländer in den Trainings immer wieder respektable Ergebnisse, in den Rennen lag er aber meist weit zurück, auch hinter seinem Teamkollegen Alvaro Bautista.
Vor dem Wochenende in Portimão setzte Haslam gemeinsam mit seiner Crew auf einen Tapetenwechsel, sodass der 38-Jährige beim Set-up in eine ganz andere Richtung arbeitete. Mit seinen starken Ergebnissen am Samstag in der Superpole und im ersten Rennen bestätigte er den Aufschwung. Im Interview erklärte er: «An den letzten Wochenenden haben wir viele Dinge ausprobiert und die Pace im Training und bei Testfahrten war sehr vielversprechend, doch leider konnten wir es in den Rennen nie umsetzen. Es fehlt an der Konstanz und uns fehlte das Gefühl zum Bike.»
«Wir haben mittlerweile einen anderen Weg eingeschlagen. Natürlich gibt es da auch Schwachstellen, aber es gibt auch viel Positives. Am Anfang hat es Zeit in Anspruch genommen, um zu verstehen, wie ich mit diesem neuen Set-up fahren muss, aber es ist deutlich stabiler und es bringt uns weiter nach vorne», betonte der Routinier, der seinen Honda-Platz im kommenden Jahr verlieren wird.
Haslam betonte anschließend: «Jeder Tag ist für uns wie ein Schultag. Besonders in die Elektronik stecken wir viel Arbeit. Die vorherige Abstimmung war auf eine schnelle Runde gut, aber für die Rennen brachte es uns keine Konstanz. Wir haben zwar noch nicht alle Probleme gelöst, aber ich bin recht zufrieden mit den Fortschritten.»
«Die Elektronik ist gut an diesem Bike, aber am Ende geht es um das Gesamtpaket und es kommt darauf an, wie ich das Motorrad bewege, ob die Gewichtsverlagerung und ob die Temperaturen passen», sagte er. «Das Schwierige für uns ist momentan, dass wir viele neue Teile ausprobieren und deshalb keine grundsätzliche Konstanz hinbekommen. Einerseits bin ich in einer Session nur zwei oder drei Zehntel hinter der Spitze, aber eine Stunde später, mit 15 Grad mehr Streckentemperatur, fühlt es sich nach einem ganz anderen Bike an.»
Der WM-Zwölfte kehrt aber ebenso vor der eigenen Haustüre: «Vielleicht liegt es auch an mir, denn ich gebe immer alles und möchte die ganze Performance ausschöpfen, aber im Rennen kommt es nicht nur darauf an. Wir denken nun in eine andere Richtung und für uns geht es nicht mehr nur um die Rundenzeit, sondern viel mehr um die Renndistanz.»