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MIE Honda: Von der Lachnummer zum ernsthaften Rivalen

Von Kay Hettich
Leandro Mercado (hinten) nahm in Portimao Top-5-Piloten ins Visier

Leandro Mercado (hinten) nahm in Portimao Top-5-Piloten ins Visier

Nicht nur die Formkurve der Honda-Werkspiloten in der Superbike-WM 2021 zeigt nach oben, sondern auch die von Moriwaki-Ass Leandro Mercado. MIE Honda mauserte sich von der Lachnummer zu einem ernsthaften Rivalen.

Leandro Mercado konnte einem zu Saisonbeginn der Superbike-WM 2021 leid tun. Wie bei den Wintertests fuhr der Argentinier mit der MIE Honda in Aragón hinterher, verlor in der Superpole fünf (!) Sekunden auf die Bestzeit und kam in den Rennen nicht über Rang 18 hinaus. Seine persönlich schnellste Rennrunde im ersten Lauf war sogar acht Sekunden langsamer als die von Sieger Jonathan Rea (Kawasaki).

Dabei ist der 29-Jährige kein schlechter Fahrer: In der Superstock-1000-Klasse eroberte er sechs Siege und zwölf Podestplätze, 2014 wurde er Champion. In der Superbike-WM schaffte er es in den letzten Jahren auf zweitklassigem Material regelmäßig in die Top-10.

Teamchefin Midori Moriwaki zog deshalb die Reißleine und verzichtete auf die Meetings in Estoril, Misano und Donington Park, um in Assen mit einer verbesserten CBR1000RR-R zurückzukehren. Erfolge waren schnell sichtbar und setzten sich fort. Beim Meeting in Portimão fuhr Mercado von Startplatz 12 im ersten Lauf als Achter das erste einstellige Ergebnis ein und punktete als Elfter auch in den Sonntagsrennen.

«Wir haben unsere Pace mit gebrauchten Reifen im Vergleich zu anderen Meetings verbessert, vor allem was den Grip am Hinterrad angeht. Wir arbeiten als Team gut zusammen und reagieren schnell und positiv auf jede Herausforderung», erklärte Mercado nach dem Meeting in Portugal. «Wir haben gefunden, was uns in früheren Rennen gefehlt hat, nämlich besserer Hinterradgrip. Vorher musste ich mich verteidigen, aber jetzt kann ich angreifen – und so fahre ich viel lieber!»

Mercados beste Superbike-Ergebnisse sind sechste Plätze, die er 2015 mit der Ducati Panigale in Losail, 2017 mit Aprilia in Magny-Cours und 2019 mit Kawasaki in Donington Park erreichte. Als Achter im ersten Lauf fehlte dem Honda-Pilot dazu nicht viel.

«Wir hatten ein gutes Qualifying, auch wenn ich etwas mehr erwartet hatte. Für das Rennen änderten sich die Bedingungen und es war etwas windig. Nach dem Start blieb ich im Verkehr stecken. Ich überholte Laverty und dachte, ich könnte mir auch noch Bassani schnappen, aber das war am Ende nicht möglich. Ich habe am Ende ein schönes Duell mit Laverty gewonnen, der mich in den letzten Runden noch einmal überholt hatte.»

Auch wenn er im Superpole-Race und im zweiten Lauf die Top-10 verpasste, war das Meeting in Portimão für Mercado und MIE Honda das bisher beste in dieser Saison.

«Ein wirklich gutes Wochenende für uns, das bisher beste des Jahres», lobte der Argentinier. «Wir haben etwas unter dem Regen gelitten, aber es lief besser als in Barcelona und wir haben auch viele nützliche Informationen gesammelt. Für das zweite Rennen haben wir dann eine kleine Änderung am Setup vorgenommen. Die erste Rennhälfte war klasse, weil ich mit Bassani und Laverty direkt in einer Gruppe war. Dann hatte ich mit der nachlassenden Reifenleistung ein wenig Mühe, mit ihnen mitzuhalten und musste mein Tempo drossel, weil ich das Rennen beenden wollte. Wir haben in Sachen Grip einen großen Schritt gemacht, aber für die zweite Rennhälfte fehlt uns noch etwas.»

Mit 13 WM-Punkten aus Portugal erreichte Mercado mehr, als bei allen vorherigen Rennen zusammen! Insgesamt hat der Honda-Pilot 25 Punkte eingefahren.


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