Philipp Öttl bei Go Eleven Ducati: Drei Widersacher
Philipp Öttl will aufsteigen
Seit dem Sommer hat das italienische Team Go Eleven darüber nachgedacht, von Ducati zu Yamaha zu wechseln. Doch weil es beim japanischen Hersteller kein Budget für ein drittes werksunterstütztes Team neben Pata und GRT gibt, wird Go Eleven dem Hersteller aus Bologna treu bleiben und in der Superbike-WM 2022 erneut einen Fahrer auf einer Panigale V4R an den Start bringen.
Der Platz bei Go Eleven ist begehrt. 2020 hat das Team mit Michael Rinaldi hervorragende Arbeit geleistet und ihn für das Ducati-Werksteam aufgebaut. Der Youngster sorgte damals für drei Podestplätze (ein Sieg in Aragon) und WM-Rang 7.
Chaz Davies fuhr für Go Eleven dieses Jahr als Zweiter in Estoril aufs Podest und neunmal in die Top-7. Als Ersatz für den verletzten Waliser holte Loris Baz in Portimao die Ränge 3, 3 und 4.
Problematisch für Go Eleven: Die Hauptsponsoren Aruba und Fibra machen nach dieser Saison nicht weiter. Deshalb kann das Team seinen Piloten bestenfalls gratis fahren lassen.
Sogar Ex-Weltmeister Tom Sykes hat sich dort nach einem Job erkundigt. Für den 36-Jährigen bräuchte es aber den Rückhalt von Ducati, den es nicht gibt.
Drei Fahrer dürfen sich berechtigte Hoffnungen auf den Platz bei Go Eleven machen, nachdem Wunschkandidat Luca Bernardi bei Barni Ducati unterschrieb: die drei 25-jährigen Philipp Öttl, Federico Caricasulo und Tarran Mackenzie.
Öttl wurde 2020 Dritter der Supersport-WM und liegt vor den Rennen in Argentinien am kommenden Wochenende auf Platz 4. Der Bayer redet neben Go Eleven auch mit Orelac Kawasaki, er würde 2022 gerne eine 1000er fahren.
Caricasulo war 2019 Supersport-Vizeweltmeister und fuhr 2020 bereits eine Saison Superbike. Damals schaffte er für GRT Yamaha fünf neunte Plätze als beste Resultate und kehrte für dieses Jahr in die Supersport-WM zurück, in welcher er aktuell Gesamtsiebter ist.
Mackenzie führt vor dem Finale in Brands Hatch am kommenden Wochenende in der Britischen Superbike-Meisterschaft. «Tarran wird von Michael Laverty gemanagt, er redet mit Go Eleven und Moriwaki», bestätigte Vater Niall gegenüber SPEEDWEEK.com, ein ehemaliger 500er-GP-Pilot. «Tarran möchte unbedingt in die Weltmeisterschaft wechseln. Beide Teams haben Interesse.»