Ducati V4R: Bautista darf die Komponenten aussuchen
Alvaro Bautistas Ducati V4R von 2019
Eine Dominanz wie von Alvaro Bautista zu Beginn der Saison 2019 sieht man in der Superbike-WM selten. Der Spanier gewann nicht nur die ersten elf Rennen, sondern mit bis zu 15,1 sec Vorsprung auf den Zweiten.
Erst beim fünften Event in Imola konnte Kawasaki-Star Jonathan Rea Bautista schlagen. Und obwohl der Ducati-Pilot über die Saison 16 Rennen gewann und 24 Mal auf dem Podium stand, hieß der Weltmeister zum Schluss erneut Rea. Denn Bautista hatte sich eine Reihe unerklärlicher Stürze geleistet und meint rückblickend, dass er das Motorrad damals überfuhr.
Nach zwei enttäuschenden Jahren mit Honda kehrt Bautista für 2022 und 2023 zu Ducati zurück. Der am 21. November 37-Jährige soll den WM-Titel endlich wieder nach Bologna holen, seit Carlos Checa 2011 scheiterte dieses Unterfangen.
Dass Bautista so dominant wie zu Beginn der Saison 2019 sein wird, erwartet niemand bei Ducati. Es ist auch immer wieder zu hören, dass die heutige Panigale V4R ganz anders wäre als das Bike damals.
«Wenn wir das Motorrad für Alvaro sehr ähnlich wie 2019 machen wollen, dann ist das nicht sehr schwierig», sagte Aruba-Teameigentümer Stefano Cecconi im exklusiven Interview von SPEEDWEEK.com. «Der Rahmen und der Motor, die Hauptkomponenten, sind beinahe gleich wie damals. Und einen Schritt zurück könnten wir auch machen. Ich glaube aber, dass alles, was das Team und Ducati seit damals geändert haben, Verbesserungen sind. Ich hoffe, dass Alvaro ein besseres Motorrad vorfindet, als er 2019 hatte. Die Maschine heute ist nicht komplett anders. Aber sie hat neue Komponenten wie den Tank oder den Sitz, die er mögen wird oder nicht. Auf jeden Fall lassen sich diese Sachen schnell ändern, falls gewünscht. Wir können sämtliche Komponenten seit 2019 nehmen und die für den Fahrer beste Kombination herausfinden.»
Der Italiener glaubt auch nicht, dass nur kleine Fahrer wie Rinaldi, Bautista oder Bassani auf der Ducati schnell sein können. «Redding und Rinaldi sind unterschiedlich groß, sie fragen aber trotzdem nach den gleichen Dingen», unterstrich Cecconi. «In meinen Augen war die Fahrergröße bei der Entwicklung des Bikes nie ein Problem. Ingenieur Marco Zambenedetti stimmt mir diesbezüglich zu. Ich habe in verschiedenen Medien gelesen, dass wir Alvaro gewählt haben, weil er klein ist. Wir haben ihn aber gewählt, weil wir glauben, dass er schnell sein wird. Unabhängig davon, ob er groß oder klein ist. Redding und Davies haben auf der V4R auch sehr gute Rennen gezeigt und sie sind beide groß gewachsen.»