Überraschung: Superpole ab 2022 ohne Qualifyer-Reifen
Der Qualifyer wird abgeschafft
Pirelli kündigte vor einer Woche einen neuen Reifentypen für die Superbike-WM an. Der bisherige SCX-Reifen, der ursprünglich nur für das Superpole-Race über zehn Runden gedacht war, wird zu einem normalen Rennreifen. Ein neuer SCQ-Reifen tritt an seine Stelle, der von der Haltbarkeit maximal das Sprintrennen überdauern soll.
Aber das ist nicht alles: Auf Nachfrage von SPEEDWEEK.com stellte Pirelli-Rennchef Giorgio Barbier klar: Der SCQ wird nicht nur zum neuen Reifen für das Sprintrennen, sondern auch den Qualifyer-Reifen ersetzen! Diese Änderung wurde jedoch nicht von Pirelli initiiert, sondern ist ein Wunsch des Weltverbands FIM und von Promoter Dorna.
Hintergrund hierfür ist die seit vergangenem Jahr gängige Praxis, den Piloten beim Überfahren der Streckenmarkierung die Rundenzeit zu streichen – die sogenannte ‹Track-Limit-Penalty›. Um betroffenen Fahrern einen zweiten Versuch zu ermöglichen, brachte Pirelli ab Misano für jeden Fahrer zwei Qualifyer an die Rennstrecke – ein Irrsinn.
«Unser Augenmerk liegt jetzt darauf, einen Reifen zu bauen, der eine bessere Performance bietet als der SCX und der möglicherweise auch im Superpole-Race eingesetzt werden kann», sagte Barbier. «Der SCQ wird nur für diese Zwecke bestimmt sein. Beim Test in Portimão werden wir herausfinden, ob wir für das erste Rennwochenende eine geeignete Lösung gefunden haben.»
In der Superbike-WM 2022 wird sich also folgendes Bild ergeben: In der Superpole wird ausschließlich der SCQ-Reifen eingesetzt, mit dem ein Fahrer die 15-minütige Session theoretisch durchfahren kann.
Im Superpole-Race werden manche Fahrer den SCQ verwenden können, andere jedoch nicht. Pere Riba, Cheftechniker von Kawasaki-Star Jonathan Rea, sprach beim Jerez-Test in Bezug auf den neuen Reifentypen von einer Haltbarkeit von sechs bis sieben Runden.