Jonathan Rea fuhr ein unauffälliges Qualifying, doch auf seiner letzten Runde zauberte der Castrol-Honda-Pilot die Bestzeit aus dem Hut. Starkes Training von Corser. Vermeulen verpasst die Superpole.
Am Freitag war Jakub Smrz (CZ/Aprilia) in 1.36,058 min der Schnellste aller Superbike-Piloten und der Tscheche war auch im zweiten Qualifying der Erste, der eine 1.36er Rundenzeit in den noch kühlen Asphalt brannte. Zu seiner eigenen Bestzeit fehlten jedoch noch stolze 0,9 sec. Positionsänderungen in den Top-16 suchte man in den ersten 20 Minuten vergebens - erst als die Sonne immer kräftiger die Strecke erwärmte, wurden auch die Zeiten immer besser.
Den Bann brach zuerst Chris Vermeulen (AUS/Kawasaki), der sich von Platz 20 auf Position 15 in den Kreis der Superpole-Aspiranten nach vorne fuhr. Auch Carlos Checa (E/Ducati) begann Druck zu machen und schob sich von elf auf Rang 6. Den grössten Sprung schaffte bei Trainingshalbzeit aber Aprilia-Pilot Leon Camier (GB), der acht Plätze gut machte und sich vorläufig als Fünfter einreihte.
15 Minuten vor Schluss liessen sich die ersten Teilnehmer die weichen Pirelli-Pneus aufziehen, doch schnellere Rundenzeiten als im ersten Zeittraining waren immer noch schwierig zu erzielen. Mit 1.36,790 min kam Max Biaggi der Smrz-Bestzeit noch am nächsten. Der Italiener war zudem auffallend fleissig: Mit insgesamt 49 Runden in beiden Qualifyings drehte der Weltmeister mit Abstand die meisten Runden.
Während der letzten acht Minuten wurden endgültig die Messer gewetzt. Troy Corser (AUS/BMW) bestätigte seine starke Leistung vom Vortag und lag zweimal auf Bestzeitkurs, verlor im letzten Sektor aber immer die entscheidenden 1/1000 sec. Trotzdem konnte sich der 39-jährige BMW-Pilot am Ende über den hervorragenden vierten Platz freuen. Auch Smrz und Biaggi probierten in der Schlussphase noch einen erfolglosen Angriff auf die vorläufige Pole-Position. Besser machte es nur Jonathan Rea. Der Assen-Doppelsieger von 2010 verdrängte Smrz mit seinem letzten Versuch vom Platz an der Sonne.
Barry Veneman, der bei BMW-Italia den verletzten James Toseland ersetzt, wurde durch einen Sturz bei Trainingsmitte aufgehalten. Der Lokalmatador konnte das Qualifying zehn Minuten vor Ende zwar wieder aufnehmen, als 19. verpasste er jedoch die Qualifikation für die Superpole am Nachmittag. Dieses Schicksal teilt sich der 34-Jährige Holländer mit Maxime Berger (F/17.), Chris Vermeulen (AUS/18.), Roberto Rolfo (I/20.) und Mark Aitchison (AUS/21.)