Hafizh Syahrin (Honda): Ernüchterndes Superbike-Debüt
Nach der Saison 2021, in welcher MIE Honda nur mit Tati Mercado antrat, schickt die Truppe um Midori Moriwaki dieses Jahr wieder zwei Piloten an den Start. Der Vertrag mit dem Argentinier wurde verlängert, Hafizh Syahrin startet erstmals in einer seriennahen Weltmeisterschaft.
Der inzwischen 27-Jährige gab 2011 sein WM-Debüt mit einer Wildcard in der Moto2-Klasse und war ab 2014 Stammfahrer im GP-Sport. Seine beste WM-Platzierung eroberte Syahrin 2016 als Neunter der Moto2-Kategorie, in dieser holte er drei Podestplätze.
2018 und 2019 fuhr der Mann aus dem malaysischen Bundesstaat Selangor für das MotoGP-Team Tech3 von Hervé Poncharal – das erste Jahr auf Yamaha, dann auf KTM. 2018 holte Syahrin 46 Punkte und er wurde WM-16. Mit der damals jungen KTM gelangen ihm lediglich neun Zähler und er kehrte nach WM-Rang 23 in die Moto2-Weltmeisterschaft zurück.
In der mittleren Hubraumkategorie konnte Syahrin nicht mehr an frühere Erfolge anknüpfen: 2020 wurde er mit 21 Punkten für das Aspar-Team WM-21., im Vorjahr sogar nur 28.
«Ich habe Hafiz’ Karriere seit seinem ersten Wildcard-Einsatz in der Moto2-WM verfolgt», sagte Teamchefin Moriwaki. «Damals war er erst 16. Er ist talentiert und konkurrenzfähig und wird für unser Team sowie die Superbike-WM ein wertvoller Gewinn sein.»
Am Freitag hatte er auf dem Circuit de Catalunya nahe Barcelona sein Roll-out mit dem Superbike, er saß auf der letztjährigen Fireblade des MIE-Teams. Bei guten Bedingungen am Freitag verlor er 4,7 sec auf die Bestzeit von Alvaro Bautista (Ducati). Am Samstag fuhr der Malaysier auf die Tausendstelsekunde gleich schnell, Weltmeister Toprak Razgatlioglu (Yamaha) legte die Messlatte aber deutlich nach oben. Damit wuchs Syahrins Rückstand in der kombinierten Zeitenliste beider Tage auf 4,968 sec an.
«Mein erster Eindruck auf der Honda war erstaunlich, ich fuhr nie zuvor ein Superbike», hielt Syahrin fest. «Für mich ist alles neu: das Motorrad, die Reifen, die Federelemente und die Crew – wir müssen uns erst kennenlernen. Es dauert, bis man alles versteht. Die ersten eineinhalb Tage, als es trocken war, fuhr ich mit der Grundabstimmung. Wir änderten nichts am Motorrad und ich drehte einfach Runden. Als ich mich dann mit neuen Reifen steigern wollte, kam der Regen. Beim Test in Aragon werden wir uns mit dem Setting und der Elektronik befassen, ich bin mir sicher, dass der Rückstand dann nicht mehr so groß sein wird. Dann werde ich auch erstmals mit dem weicheren Hinterreifen fahren.»
Am 4./5. April ist im MotorLand Aragon der einzige offizielle Vorsaisontest von Promoter Dorna, bevor am Wochenende darauf auf gleicher Strecke die Weltmeisterschaft beginnt.
Kombinierte Zeiten Barcelona-Test (25./26. März):
1. Toprak Razgatlioglu (TR), Yamaha, 1:40,571 min
2. Alvaro Bautista (E), Ducati: 1:40,824
3. Iker Lecuona (E), Honda, 1:41,033
4. Jonathan Rea (GB), Kawasaki, 1:41,062
5. Garrett Gerloff (USA), Yamaha, 1:41,229
6. Michael Rinaldi (I), Ducati, 1:41,360
7. Scott Redding (GB), BMW, 1:41,636
8. Alex Lowes (GB), Kawasaki, 1:41,664
9. Lucas Mahias (F), Kawasaki, 1:41,688
10. Xavi Vierge (E), Honda, 1:41,719
11. Philipp Öttl (D), Ducati, 1:41,735
12. Andrea Locatelli (I), Yamaha, 1:41,865
13. Eugene Laverty (IRL), BMW, 1:41,942
14. Kohta Nozane (J), Yamaha, 1:42,428
15. Loris Baz (F), BMW, 1:42,429
16. Ilya Mikhalchik (UA), BMW, 1:42,763
17. Luca Bernardi (I), Ducati, 1:43,251
18. Oliver König (CZ), Kawasaki, 1:44,226
19. Loris Cresson (B), Kawasaki, 1:45,263
20. Hafizh Syahrin (MAL), Honda, 1:45,539
21. Tati Mercado (RA), Honda, nicht gefahren