MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Extra Wertung für Privatfahrer: Kein fairer Vergleich

Von Ivo Schützbach
Derzeit bester Privatier: Axel Bassani

Derzeit bester Privatier: Axel Bassani

Seit 2018 gibt es in der Superbike-WM eine gesonderte Wertung für Privatfahrer, der beste von ihnen darf sogar bei der Siegerehrung ins Parc fermé. Die Definition eines «Privatfahrers» ist allerdings schwammig.

Um den Privatfahrern mehr Aufmerksamkeit zu geben, wurde 2018 die sogenannte Independent-Wertung eingeführt. In diese gehen alle ein, die nicht für ein Referenz-Team fahren.

Jeder Hersteller in der Superbike-WM, derzeit sind das BMW, Ducati, Honda, Kawasaki und Yamaha, muss bei Promoter Dorna ein Nummer-1-Team benennen, das Referenz-Team. Das braucht es, weil über die Referenz-Teams die Homologation verschiedener Kit-Parts erfolgt.

Diese speziellen Bauteile müssen anschließend auch allen Kundenteams zugänglich gemacht werden. Theoretisch kann in der Superbike-WM jedes Privatteam identisches Material wie das Werksteam bekommen, so lange es die finanziellen Mittel dafür hat. Um gewisse Bauteile wie die Schwinge, Bremsen, Federelemente oder Elektronik in einem erschwinglichen Rahmen zu halten, gibt es Kostendeckel.

Tatsächlich ist es nicht mehr das Material, das heute den größten Unterschied in der Superbike-WM ausmacht. Es sind die Techniker, allen voran die Elektroniker, und die Fahrer. Hat ein Privatteam einen außergewöhnlich guten Fahrer unter Vertrag, wie zum Beispiel 2018 und 2019 Puccetti Kawasaki mit Toprak Razgatlioglu oder 2020 Go Eleven Ducati mit Michael Rinaldi, sind sogar Siege für Privatiers möglich.

Unter gleichen Voraussetzungen treten die Fahrer in der Independent-Wertung trotzdem nicht an. Denn BMW und Yamaha leisten sich mit Bonovo action und GRT ein zweites Werksteam. Loris Baz und Eugene Laverty haben einen Werksvertrag mit dem deutschen Hersteller und identisches Material wie das Referenzteam SMR. Dasselbe gilt für Garrett Gerloff und Kohta Nozane bei GRT. Als 2021 Chaz Davies für Go Eleven Ducati fuhr, hatte er auch das gleiche Material wie die Fahrer im Aruba-Werksteam.

Privatier ist also nicht gleich Privatier, auch wenn uns das suggeriert wird.

Nach den ersten sechs Rennen in der Saison 2022 führt Axel Bassani aus dem Team Motocorsa Ducati die Privatfahrer-Wertung mit 30 Punkten an, in der Weltmeisterschaft liegt der Italiener auf Platz 7. Zweiter ist Loris Baz (Bonovo action BMW, 28 Punkte), Dritter Garrett Gerloff (GRT Yamaha, 25) und Vierter Philipp Öttl (Go Eleven Ducati, 15).


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