Honda beim Suzuka 8h: Planänderung für das Werksteam
Das prestigeträchtige Acht-Stunden-Rennen in Suzuka hat für die japanischen Motorradhersteller einen besonderen Stellenwert. Für die Werke gilt es, die Konkurrenten aus dem eigenen Land hinter sich zu lassen. Dafür wurden in der Vergangenheit unglaubliche Summen aufgewendet, sogar MotoGP-Stars wie Valentino Rossi, Wayne Gardner, Colin Edwards oder Alex Barros mussten die Strapazen auf sich nehmen, um ihrem Brötchengeber zum Sieg zu verhelfen.
Nachdem Honda fünfmal in Folge gegenüber Kawasaki (2019) und Yamaha (2015 bis 2018) den Kürzeren gezogen hat, ist die Honda Racing Corporation, verantwortlich für alle Werksauftritte, bestrebt, die frühere Vormachtstellung auf der hauseigenen Strecke zurückzugewinnen.
Vor dem SBK-Event in Misano (10.–12. Juni) gab es Testfahrten in Suzuka, bei denen die beiden Superbike-Piloten Iker Lecuona und Xavi Vierge ihren Speed unter Beweis stellen mussten. «Es ging darum die Strecke kennenzulernen und die Fabrik zu besuchen», erzählte Vierge SPEEDWEEK.com. «Der Test war gut, Honda hat aber auch sehr schnelle japanische Fahrer, die über sehr viel Erfahrung für dieses Rennen verfügen. Iker und ich sind neu in dieser Klasse und auf diesem Motorrad.»
Vierge brach sich im zweiten Hauptrennen in Misano am 12. Juni sechs Knochen in der rechten Hand, zwei Frakturen mussten operativ fixiert werden. HRC hat den 25-Järhigen deswegen nicht in die Stammbesetzung für das Rennen am 7. August genommen, sondern ihn als ersten Reservefahrer nominiert. Vierge, der sich gut von der Hand-OP erholt, wird das Team vor Ort unterstützen und bereitstehen für den Fall der Fälle.
Das Renntrio setzt sich aus dem dreifachen Suzuka-Sieger Takumi Takahashi, seinem japanischen Landsmann Tetsuta Nagashima und Iker Lecuona zusammen.
«Es wäre auch für mich ein Vergnügen, Teil des Honda-Werksteams zu sein», betonte Vierge. «Vielleicht klappt es ja nächstes Jahr und ich kann dann um den Sieg kämpfen. Suzuka ist ein erstaunliches und sehr spezielles Rennen, meine Rundenzeiten während der zwei Testtage mit jeweils zwei Stunden am Vor- und Nachmittag waren nicht so schlecht. Am wichtigsten in Suzuka ist die Pace, nicht eine einzelne schnelle Runde.»
Mit dem Team F.C.C. TSR Honda France hat der Hersteller ein zweites heißes Eisen im Feuer, das für den Sieg beim 60-Jahr-Jubiläum der Rennstrecke in der Präfektur Mie in Frage kommt. Für den Australier Josh Hook, den Engländer Gino Rea und den Franzosen Mike Di Meglio geht es allerdings in erster Linie darum, den Rückstand von 15 Zählern auf die WM-Führenden Yoshimura SERT Motul zu verringern, um ihre Chancen zu verbessern, sich ein zweites Mal nach der Saison 2017/2018 die WM-Krone zu sichern.