Wunderkind Luca Bernardi strauchelt mit Ducati V4R
Luca Bernardi tut sich um Umfeld der Superbike-WM überraschend schwer
Mit 20 Jahren ist Luca Bernardi der zweitjüngste Pilot der Superbike-WM 2022, nur Oliver König (Orelac Kawasaki) ist noch einmal fünf Monate jünger. Beide sind Rookies in der Top-Kategorie der seriennahen Weltmeisterschaft, beide tun sich schwer.
Was beim Tschechen zu erwarten war (König stieg direkt aus der 300er-Serie auf), überrascht beim talentierten Bernardi. Denn er gewann 2017 die italienische Supersport-300, legte 2020 den Gewinn der Supersport-Klasse mit 600 ccm nach und überzeugte bei seinem Aufstieg in die Weltmeisterschaft bereits im ersten Jahr mit Podestplätzen. Der erste Sieg schien nur eine Frage der Zeit, bis ein schwerer Sturz in Magny-Cours die Saison von Bernardi abrupt beendete – er hatte sich Wirbelbrüche zugezogen.
Dennoch verpflichtete das Ducati-Team Barni Racing den aus San Marino stammenden Bernardi. Doch bisher steht kein einstelliges Ergebnis zu Buche, sein bestes Finish ein zwölfter Platz beim Saisonauftakt in Aragón. In den bisher zwölf Rennen fuhr Bernardi nur 15 Punkte ein und belegt in der Gesamtwertung Platz 16. Sein Heimrennen in Misano war mit den Plätzen 14, 14 und 13 sein bisher bestes Rennwochenende.
«Das Wochenende war insgesamt positiv. Ich gewinne an Selbstvertrauen mit dem Motorrad, wollte es aber in die Top-10 schaffen», sagte Bernardi, der nun zu einem Test nach Misano zurückkehrte. «Ich konzentriere mich darauf, meinen Fahrstil an die Panigale V4R anzupassen, denn ich kann ihr Potenzial noch nicht voll ausschöpfen. Wir haben uns nicht auf die Zeiten konzentriert, ich konnte aber meine Pace im Vergleich zum Rennwochenende steigern.»
Unter Druck steht Bernardi jedoch nicht, denn Teamchef Marco Barnabo hat den 20-Jährigen gleich für zwei Jahre verpflichtet.