Jonathan Rea (5.) versuchte, wie Toprak zu bremsen
Jonathan Rea ließ die bewährte Gabel wieder einbauen
Im FP1 sahen wir das bekannte Duell von Jonathan Rea und Toprak Razgatlioglu, die sich ein Wettrennen um die Bestzeit lieferten – der Kawasaki-Pilot hatte um 0,035 sec knapp die Nase vorn. Doch im zweiten Training legte der Türke eine ordentliche Schippe nach und fuhr in 1:31,506 min so schnell wie kein Superbike-Pilot zuvor in Most.
Ohne Zeitverbesserung fiel Rea dagegen auf Platz 5 der kombinierten Zeitenliste zurück. Für den Nordiren ist das kein Grund zur Sorge.
«Ich muss zugeben, dass der erste Trainingstag recht positiv war. Im Vergleich zu 2021 fühle ich mich auf dem Bike viel besser, muss weniger am Limit fahren uns habe alles unter Kontrolle», hielt der 35-Jährige im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Am Nachmittag haben wir uns darauf konzentriert, den Reifenverschleiß zu verstehen. Wir sind mit dem Reifen vom FP1 geblieben und haben einfach nur Runden abgespult. Mit einem neuen Reifen haben wir dann etwas ausprobiert, was aber nicht funktionierte. Mit diesem Bauteil haben wir im Winter gearbeitet. Mal brachte es etwas, aber Zweifel blieben. Als ich damit pushte, ging die Reifentemperatur durch die Decke und es stellte sich Chattering ein. Also sind wir zurück, denn die Pace am Vormittag war gut.»
Es handelte sich dabei um eine andere Showa-Gabel. Rea versprach sich davon, härter in die Bremse steigen zu können.
«Ich hatte mir Videos angeschaut, wie Toprak und ich die erste Kurve anbremsen. Ich suchte einen Weg, wie ich es besser machen könnte. Da fiel mir diese Gabel ein, die wir im Winter in Aragón getestet hatten», schilderte der Rekordweltmeister. «25 Minuten vor dem FP2 fragte ich Pere, ob wir sie dabei haben, denn sie tauchte nicht so tief ein. Wir hatten und montierten sie. Aber sie fühlt sich so anders an und ich hätte mehr Runden mit ihr fahren müssen. Ich fand aber heraus, dass man damit anders bremsen muss. Letztlich war es ein Fehler und wir sind zurück auf die Standard-Gabel.»
Pirelli überraschte im Vorfeld mit der Ankündigung, dass der SCQ-Reifen in Most nicht zur Verfügung stehen wird und der SCX nicht für die Hauptrennen eingesetzt werden kann. Die Reifenwahl wird dadurch eindeutiger.
«Als ich die Liste mit den Optionen sah, war ich auch überrascht», gab Rea zu. «Pirelli wird seine Gründe dafür haben. Letztes Jahr hatten manche Piloten bei dem SCX Probleme mit Blasenbildung, ich vermute, das steckt dahinter. Für mich macht es keinen Unterschied. Die Reifenwahl ist dadurch recht klar. 99 Prozent der Fahrer werden für die langen Rennen die B-Option des SC0 nehmen, im Superpole-Race wird der SCX die Wahl sein. Beim Vorderreifen hat jeder seine eigene Strategie.»
Kombiniertes Ergebnis Superbike-WM: Most, FP1/FP2 | ||||
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Pos | Fahrer | Motorrad | Zeit | Diff |
1. | Toprak Razgatlioglu | Yamaha | 1:31,506 min | |
2. | Scott Redding | BMW | 1:31,733 | + 0,227 sec |
3. | Michael Rinaldi | Ducati | 1:31,820 | + 0,314 |
4. | Alvaro Bautista | Ducati | 1:31,871 | + 0,365 |
5. | Jonathan Rea | Kawasaki | 1:31,893 | + 0,387 |
6. | Loris Baz | BMW | 1:32,039 | + 0,533 |
7. | Andrea Locatelli | Yamaha | 1:32,102 | + 0,596 |
8. | Alex Lowes | Kawasaki | 1:32,298 | + 0,792 |
9. | Garrett Gerloff | Yamaha | 1:32,349 | + 0,843 |
10. | Xavi Vierge | Honda | 1:32,523 | + 1,017 |
11. | Iker Lecuona | Honda | 1:32,708 | + 1,202 |
12. | Axel Bassani | Ducati | 1:32,781 | + 1,275 |
13. | Philipp Öttl | Ducati | 1:32,897 | + 1,391 |
14. | Lucas Mahias | Kawasaki | 1:33,173 | + 1,667 |
15. | Eugene Laverty | BMW | 1:33,231 | + 1,725 |
16. | Kohta Nozane | Yamaha | 1:33,366 | + 1,860 |
17. | Luca Bernardi | Ducati | 1:33,578 | + 2,072 |
18. | Hafizh Syahrin | Honda | 1:33,639 | + 2,133 |
19. | Roberto Tamburini | Yamaha | 1:33,785 | + 2,279 |
20. | Leandro Mercado | Honda | 1:33,796 | + 2,290 |
21. | Oliver König | Kawasaki | 1:33,934 | + 2,428 |
22. | Christophe Ponsson | Yamaha | 1:33,941 | + 2,435 |
23. | Peter Hickman | BMW | 1:34,125 | + 2,619 |
24. | Ryan Vickers | Kawasaki | 1:34,524 | + 3,018 |