Jonathan Rea (1.): Auf einmal war er im Angriffsmodus
Schnellster: Johnny Rea
Zwei Tage lang testen die fünf Werksteams sowie einige Privatiers der Superbike-WM in Montmelo nahe Barcelona, bis 16.30 Uhr lag Ducati-Werksfahrer Michael Rinaldi mit seiner Bestzeit vom Samstagvormittag (1:41,926 min) vorne, dann verbesserte sich der Mann aus Rimini sogar auf 1:41,816 min.
Erst eine Minute vor Testende um 18 Uhr katapultierte sich Rekordchampion Jonathan Rea mit seiner Kawasaki ZX-10RR an die Spitze und fuhr um 0,285 sec schneller als Rinaldi.
Besonders eindrucksvoll: Rea hat als Einziger der 15 Superbike-Piloten auf den Vormittag verzichtet und so einen halben Testtag gespart. Am Sonntag, dem zweiten und letzten Testtag, wird er sicher am Vormittag fahren, wenn während der kühleren Bedingungen die besten Zeiten möglich sind. «Ob ich auch am Nachmittag fahre, hängt von meinem Testplan ab», erzählte der 35-Jährige beim Treffen mit SPEEDWEEK.com. «So oder so, habe ich nach diesem Test noch mindestens einen Testtag übrig, den ich eventuell später in der Saison noch brauchen kann.»
Das Wetter in Katalonien ist an diesem Wochenende hervorragend: Die Sonne brennt mit 30 Grad Celsius vom blauen Himmel, der Asphalt heizte sich am Samstag bis auf 54 Grad auf.
«Wie probierten verschiedene Arbeitsweisen der Elektronik und spielten etwas mit der Balance des Motorrads», schilderte Rea. «Dabei ging es vor allem um meine Sitzposition; durch die Änderung wollen wir mehr Gewicht aufs Hinterrad bekommen. So haben wir mehr Grip gefunden, ich büßte aber auch Gefühl für das Vorderrad ein. Ich fuhr erst nach dem Mittagessen, als es recht heiß war. Meine Zeiten waren konstant und schnell, was mich überrascht hat. Letztes Jahr strauchelten wir hier mit steigenden Temperaturen zunehmend. Mein Motorrad ist jetzt eindeutig besser und leichter zu handhaben.»
In 1:41,531 min war Rea um 0,68 sec schneller als WM-Leader Alvaro Bautista (3./Ducati) und sogar 0,92 sec besser als Weltmeister Toprak Razgatlioglu (7./Yamaha). «Ich fühlte mich gut auf dem Motorrad, also griff ich an», grinste der Nordire. «Klar ist es schön, wenn ich schnell bin, aber darum ging es mir nicht. Ich machte zum Ende auch einen Probestart und kam in den Angriffsmodus, also fuhr ich zwei schnelle Runden.»
Zeiten SBK-Test Barcelona, Samstag (20. August):
Superbike-WM:
1. Jonathan Rea (GB), Kawasaki, 1:41,531 min
2. Michael Rinaldi (I), Ducati, 1:41,816 min
3. Alvaro Bautista (E), Ducati, 1:42,211
4. Iker Lecuona (E), Honda, 1:42,246
5. Alex Lowes (GB), Kawasaki, 1:42,358
6. Xavi Vierge (E), Honda, 1:42,381
7. Toprak Razgatlioglu (TR), Yamaha, 1:42,451
8. Scott Redding (GB), BMW, 1:42,713
9. Andrea Locatelli (I), Yamaha, 1:42,852
10. Eugene Laverty (IRL), BMW, 1:42,938
11. Loris Baz (F), BMW, 1:43,032
12. Michael van der Mark (NL), BMW, 1:43,145
13. Oscar Gutierrez (E), Kawasaki, 1:44,734
14. Tati Mercado (RA), Honda, 1:44,975
15. Oliver König (CZ), Kawasaki, 1:45,171
Supersport-WM:
1. Lorenzo Baldassarri (I), Yamaha, 1:45,931
2. Raffaele De Rosa (I), Ducati, 1:46,142