Traum von Bonovo und Laverty: Eigene Rennfahrerschule
Jürgen Röder (li.) mit Eugene Laverty
Um den deutschen Rennfahrernachwuchs ist es schlecht bestellt: Derzeit gibt es mit Moto2-Pilot Marcel Schrötter nur einen GP-Fahrer. Im SBK-Fahrerlager sieht es unwesentlich besser aus: Philipp Öttl startet bei den Superbikes, Patrick Hobelsberger in der Supersport-WM und Lennox Lehmann sowie Dirk Geiger bei den 300ern.
«Mein Traum ist, so etwas wie eine Schule für den Nachwuchs zu machen», sagt Bonovo-Teamchef Jürgen Röder. «Das kommt wahnsinnig zu kurz. Bei Eugene Laverty zuhause in Portimao gibt es Nachwuchsförderung für Fußball, warum nicht auch für Motorsport? Die Jugendlichen sollen nicht nur im Kreis fahren, sondern auch Englisch lernen, wie die Mechanik des Motors funktioniert und den Umgang mit den Medien. An gewisse Dinge muss man die jungen Leute sukzessive hinführen, schnell fahren ist nicht alles. Das sind Dinge, um die sich Eugene kümmern soll und wo er auch die Kontakte und das Know-how hat, um das zu strukturieren.»
Der Nordire fährt seine letzte Saison in der Superbike-WM. Nächstes Jahr wechselt Laverty ins Management des Bonovo-Teams und wird sich dort um die Sponsorenbetreuung und -akquise kümmern, außerdem wird er als Riding-Coach und Testfahrer für BMW arbeiten.
«Es ist schön, dass Jürgen das mit der Rennfahrerschule erwähnt hat, darüber denke ich seit einigen Jahren nach», erzählte Laverty SPEEDWEEK.com. «Für junge Fahrer ist es heute so schwierig, alle WM-Teams fragen nach einem dicken Scheck. Aus einer nationalen Meisterschaft den Durchbruch zu schaffen, ist wirklich schwer. Jürgen schwebt eine Academy vor, wir stehen aber noch ganz am Anfang. Er ist diesbezüglich genauso enthusiastisch wie ich. Man muss für junge Fahrer einen Weg nach oben ermöglichen, momentan sind wir aber noch ein Team in der Superbike-WM. Alles Weitere kommt hoffentlich später.»