Platz bei GMT94 Yamaha: WM-Piloten sind favorisiert
Lorenzo Baldassarri: Favorit auf den Platz bei GMT94 Yamaha
Bereits als Christophe Guyot 2017 beschloss, ab 2018 mit seinem Team GMT94 Yamaha in der Supersport-WM anzutreten, hatte er die Superbike-WM im Hinterkopf. Zuvor hatte der Franzose mit seiner Truppe dreimal die Endurance-WM gewonnen und wurde fünfmal Vizeweltmeister.
2021 wurden die Superbike-Pläne konkret, vergangenen Juli hat Guyot bei Yamaha Europa eine Werks-R1 bestellt: Nächste Saison wird er mit je einem Fahrer in der Supersport- und Superbike-Klasse dabei sein.
Im Werksteam von Yamaha treten 2023 erneut Weltmeister Toprak Razgatlioglu sowie Andrea Locatelli an; im Giansanti Racing Team ist Remy Gardner bestätigt und die Verhandlungen mit Dominique Aegerter sind in der Endphase. Sofern sich die Parteien finanziell einigen, wird der Supersport-Weltmeister nächstes Jahr in der höchsten Kategorie fahren.
Yamaha hat mit Motoxracing, Gil Motor Sport und GMT94 drei weitere Teams, doch die beiden Erstgenannten haben längst keinen so guten Draht zu den obersten Motorsportmanagern von Yamaha Europa wie Guyot. Deshalb ist der Platz bei GMT94 für viele Fahrer besonders reizvoll, obwohl das Team neu in dieser Klasse ist.
Guyot hat genaue Vorstellungen, wer seine R1 im nächsten Jahr steuern soll. «Meine Priorität ist der Erste oder Zweite aus der Supersport-WM», hielt der 60-Jährige fest. «Yamaha habe ich einen entsprechenden Vorschlag unterbreitet.»
WM-Leader Domi Aegerter hat bereits abgewinkt: Sollte er sich nicht mit GRT einigen, bleibt er ein weiteres Jahr in der Supersport-WM.
Derzeit Zweiter ist der Italiener Lorenzo Baldassarri, wie Aegerter ein Yamaha-Zögling. Sollte der 25-Jährige auch nicht wollen, stehen Fahrer wie der Britische Meister Tarran Mackenzie (26) und der derzeitige BSB-Führende Bradley Ray (25) bereit. Auch der Franzose Valentin Debise kommt in Frage: Er war 2021 in seiner Heimat Supersport-Champion und Zweiter bei den Superbikes, dieses Jahr führt er beide Meisterschaften an. In der IDM Supersport 2021 war er hinter Patrick Hobelsberger Vizemeister und Fünfter bei den Superbikes.
«Ich halte es in meinem ersten Jahr für zielführender, wenn ich einen Fahrer nehme, der aus der WM kommt», betonte Guyot gegenüber SPEEDWEEK.com. «Wo liegt der Unterschied zwischen Debise und Mackenzie? Weshalb denken wir, der britische Level wäre höher als der französische? Debise ist sehr schnell, er fuhr dieses Jahr in der Französischen Meisterschaft 24 Rennen. In Supersport hat er 12 von 12 gewonnen, bei den Superbikes 9 von 12, wobei er zweimal ausfiel. Er ist eine Möglichkeit für meinen Superbike-Platz, wenn ich den Ersten oder Zweiten der Supersport-WM nicht bekomme.»
Fest steht bereits, dass einer der GMT94-Fahrer Franzose sein wird. «Wahrscheinlich der Supersport-Pilot», bemerkte Guyot.
Jules Cluzel wird zum Ende der Saison zurücktreten, damit rücken Andy Verdoia (19) und Debise (30) in die Favoritenrolle für den Supersport-Platz. Verdoia fährt seine dritte Saison Supersport und gewann überraschend das Chaos-Regenrennen 2020 in Barcelona. Davon abgesehen war er nie besser als Achter. Debise hingegen landete bei seinen insgesamt neun Gasteinsätzen 2021 und 2022 immer in den Top-8, wenn er die Zielflagge sah. Sein bestes WM-Ergebnis: Rang 4 in Magny-Cours am 11. September 2022.
Die Superbike-WM-Teams für 2023:
Honda: Iker Lecuona (E), Xavier Vierge (E)
MIE Honda: Hafizh Syahrin (MAL), Schrötter?
Kawasaki: Jonathan Rea (GB), Alex Lowes (GB)
Kawasaki Puccetti: Sykes?
Orelac Kawasaki: Oliver König (CZ)
Pedercini Kawasaki: Gutierrez?
BMW Motorrad: Scott Redding (GB), Michael van der Mark (NL)
Bonovo action BMW: Loris Baz (F), Garrett Gerloff (USA)
Pata Yamaha: Toprak Razgatlioglu (TR), Andrea Locatelli (I)
GRT Yamaha: Remy Gardner (AUS), Dominique Aegerter (CH)
GMT94 Yamaha: Baldassarri? Debise? Mackenzie?
Motoxracing Yamaha: Tamburini?
Gil Motor Sport Yamaha: Chris Ponsson (F)
Aruba.it Ducati: Alvaro Bautista (E), Michael Rinaldi (I)
Barni Spark Ducati: Luca Bernardi (I)
Go Eleven Ducati: Philipp Öttl (D)
Motocorsa Ducati: Axel Bassani (I)
Fett = offiziell bestätigt