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Garrett Gerloff: «Stand mehrfach wie ein Idiot da»

Von Ivo Schützbach
Die Top-3 von Lauf 1: Johnny Rea, Alvaro Bautista und Garrett Gerloff (v.l.)

Die Top-3 von Lauf 1: Johnny Rea, Alvaro Bautista und Garrett Gerloff (v.l.)

Nach über 14 Monaten hat es Garrett Gerloff in der Superbike-WM wieder aufs Podium geschafft. Der Yamaha-Pilot aus Texas zeigte in Barcelona sein stärkstes Rennen seit Langem.

Am 20. September 2020 eroberte Garrett Gerloff auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya seinen ersten Podestplatz in der Superbike-WM, damals wurde er hinter Chaz Davies (Ducati) und Michael van der Mark (Yamaha) Dritter. Im gleichen Jahr holte er in Estoril zwei weitere Podestplätze, im Vorjahr schaffte er es in Aragon und Donington Park aufs Podium.

Auf die Rennen in England folgte 2021 der Assen-Event, bei dem Gerloff den späteren Weltmeister Toprak Razgatlioglu in der ersten Kurve abschoss. Das gab der Karriere des Texaners einen dermaßen Knick, dass er über 14 Monate brauchte, bis er es wieder in die Top-3 schaffte.

Gerloffs Rennen in Barcelona war eine taktische Meisterleistung. Nach neun von 20 Runden lag er auf Position 8, dann überholte er Andrea Locatelli, Axel Bassani, Alex Lowes, Iker Lecuona und Razgatlioglu. Ins Ziel kam der Fahrer aus dem Giansanti Racing Team als Dritter hinter Alvaro Bautista (Aruba.it Ducati) und Jonathan Rea (Kawasaki), was den sechsten Podestplatz in seiner WM-Karriere bedeutet.

«Zu Rennbeginn dachte ich mir, dass das wieder ein achter oder neunter Platz wird», bemerkte Gerloff. «Aber ich tat alles, um an den Jungs um mich herum dranzubleiben. Ich konnte sehen, wie Locatelli und Lecuona in der langgezogenen Rechtskurve ihren Hinterreifen rauchen ließen. Da dachte ich mir, dass sie das nicht bis Rennende durchziehen können. Also schraubte ich etwas zurück und schonte meinen Hinterreifen. Die Idee war, dass sich das zum Schluss hin auszahlt. In der zweiten Rennhälfte holte ich dann unerwartet schnell zu den Leuten vor mir auf. Ich bin überrascht, dass ich es in die Top-3 schaffte. Das Wochenende läuft nicht schlecht, es ist aber auch nichts Spezielles.»

Bis zur vorletzten Runde schien es so, dass Gerloff sogar den zweitplatzierten Rea noch einholen kann, Spitzenreiter Bautista war über 10 sec voraus. «Es ist nicht so, dass ich ihn nicht einholen wollte», grinste der Texaner aus Katy. «Aber auch ich strauchelte, besonders in Rechtskurven. Ich wusste, dass ich am Limit bin und wollte es in der letzten Runde nicht wegschmeißen, nur um vielleicht Zweiter zu werden. In den vergangenen zwölf Monaten stand ich ein paar Mal wie ein Idiot da, so sollte es dieses Mal nicht ausgehen.»

In der Weltmeisterschaft hat der Yamaha-Pilot jetzt 92 Punkte und ist Zehnter. Zum vor ihm platzierten Scott Redding (BMW) fehlen 53 Punkte. In der Wertung der Privatfahrer ist Gerloff Zweiter hinter Bassani (Motocorsa Ducati).


Ergebnis Superbike-WM: Barcelona, Rennen 1
Pos Fahrer Motorrad Zeit
1. Alvaro Bautista Ducati
2. Jonathan Rea Kawasaki + 8,665 sec
3. Garrett Gerloff Yamaha + 9,289
4. Michael Rinaldi Ducati + 10,783
5. Toprak Razgatlioglu Yamaha + 13,568
6. Iker Lecuona Honda + 13,655
7. Alex Lowes Kawasaki + 14,013
8. Axel Bassani Ducati + 14,839
9. Andrea Locatelli Yamaha + 29,775
10. Eugene Laverty BMW + 30,094
11. Loris Baz BMW + 30,390
12. Xavi Vierge Honda + 31,755
13. Roberto Tamburini Yamaha + 33,055
14. Lucas Mahias Kawasaki + 35,962
15. Christophe Ponsson Yamaha + 37,498
16. Kohta Nozane Yamaha + 45,108
17. Oscar Gutierrez Kawasaki + 46,958
18. Leandro Mercado Honda + 55,315
19. Oliver König Kawasaki + 57,534
out Michael van der Mark BMW  
out Scott Redding BMW  
out Luca Bernardi Ducati  
out Philipp öttl Ducati  

 

Stand Superbike-WM 2022 nach 22 von 36 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Alvaro Bautista Ducati 357
2. Toprak Razgatlioglu Yamaha 313
3. Jonathan Rea Kawasaki 305
4. Michael Rinaldi Ducati 180
5. Andrea Locatelli Yamaha 173
6. Axel Bassani Ducati 159
7. Alex Lowes Kawasaki 154
8. Iker Lecuona Honda 150
9. Scott Redding BMW 145
10. Garrett Gerloff Yamaha 92
11. Xavi Vierge Honda 86
12. Loris Baz BMW 80
13. Philipp Öttl Ducati 53
14. Lucas Mahias Kawasaki 43
15. Roberto Tamburini Yamaha 28
16. Luca Bernardi Ducati 27
17. Eugene Laverty BMW 24
18. Michael van der Mark BMW 15
19. Kohta Nozane Yamaha 13
20. Xavi Fores Ducati 12
21. Ilya Mikhalchik BMW 10
22. Christophe Ponsson Yamaha 9
23. Hafizh Syahrin Honda 4
24. Leon Haslam Kawasaki 4
25. Tarran Mackenzie Yamaha 3
26. Peter Hickman BMW 2
27. Leandro Mercado Honda 2

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