Michael van der Mark zu Strafen: «Zwei große Witze»
Michael van der Mark
Immer wieder stehen die Stewards in der MotoGP- und SBK-WM in der Kritik, weil sie identische Vergehen sehr unterschiedlich bestrafen – oder unterschiedliche Aktionen gleich.
Das bestimmende Thema nach dem SBK-Event in Magny-Cours war der Rammstoß von Jonathan Rea (Kawasaki) gegen Alvaro Bautista (Ducati). Der Spanier landete im Kiesbett und sein Rennen war beendet, der Nordire bekam einen Long-Lap-Penalty und wurde noch Fünfter. Viele Experten waren sich einig: Das war kein gewöhnlicher Rennunfall, die Körpersprache von Rea zeigt, dass er sich auf die Kollision vorbereitet hatte.
Zwei Wochen später kollidierte im ersten Rennen in Barcelona BMW-Werksfahrer Michael van der Mark mit Luca Bernardi aus dem Team Barni Spark Ducati. Der Italiener stürzte, van der Mark bekam für das Sprintrennen am Sonntag eine Long-Lap aufgebrummt.
Zwei Kollisionen, die nicht miteinander vergleichbar sind, und identische Penaltys hinterlassen die Frage: War die Strafe für Rea viel zu lasch oder die für van der Mark übertrieben hart?
«Zwei große Witze», hielt van der Mark im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Ich stimme zu, dass man eine Strafe aussprechen kann, wenn ein Fahrer den anderen aus dem Rennen kegelt. In meinem Fall geschah es zu Rennbeginn in einer Gruppe und es gab keine überzogene Aktion meinerseits. In Magny-Cours war das ganz anders, das war eine dumme Aktion. Die Strafen sind aber gleich. Für mich stellt sich das so dar: Ob ich einen bewusst abschieße oder nicht, die Strafe ist identisch. Ich will nicht sagen, dass das in Magny-Cours vorsätzlich war, aber die Aktion war völlig außer Kontrolle. So etwas kann passieren, aber wie kann die Strafe dafür gleich sein?»