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Philipp Öttl: «Dann kannte ich mich nicht mehr aus»

Von Ivo Schützbach
Philipp Öttl

Philipp Öttl

Knapp zwei Sekunden verlor Philipp Öttl am Trainings-Freitag der Superbike-WM in Indonesien auf die Bestzeit. Dem Bayer machten vor allem die sich ständig ändernden Streckenbedingungen zu schaffen.

Den Mandalika Circuit kannte Philipp Öttl aus dem Vorjahr, als er noch Supersport-WM fuhr. Doch mit dem Superbike ist alles anders; hinzukommt, dass die Strecke seither frisch asphaltiert wurde und der neue Belag einen ganz anderen Charakter aufweist.

FP1 am Freitagmorgen war wenig hilfreich, weil die Strecke kaum Grip bot und die Bestzeit von Weltmeister Toprak Razgatlioglu 2,5 sec über der normalen Pace lag. Alle Fahrer klagten über mangelnden Grip, doch nach dem FP2 waren die ersten zwei Alvaro Bautista (Ducati) und Razgatlioglu bereits besser als die schnellste Rennrunde (1:34,288 min).

Philipp Öttl beendete den Freitag als 13., knapp 2 sec hinter der Bestzeit. «Letztes Jahr war die Strecke dreckig und hatte viel Grip, jetzt ist sie sauber und hat keinen Grip», erzählte der Bayer SPEEDWEEK.com in der Box des Go-Eleven-Teams. «Das erste Training fuhr ich mit einem Reifen durch, während viele andere zum Schluss noch einen neuen reingesteckt haben.»

Das Team ließ Öttl ausschließlich mit dem weichen SCX-Hinterreifen fahren, obwohl dieser für die Rennen höchstwahrscheinlich nicht in Frage kommt. Mit dem härteren SC0-Hinterreifen wurde der Bayer nie rausgeschickt.

«Über FP2 weiß ich nicht so recht, was ich sagen soll», meinte Philipp. «Ich bin ein bisschen verwirrt. Der SC0 hätte sicher zu meinem Verständnis beigetragen. Und ich wäre mal in einen Rhythmus gekommen. So fuhr ich mit dem SCX raus und war auf einmal sauschnell. Dann kamen rote Flaggen raus. Dann ging ich wieder raus, und nach zwei Runden kamen wieder die roten Flaggen. Da war der SCX schon so hinüber, dass die Elektronik alles geregelt hat. Anschließend war ich relativ lange an der Box und wir haben eine große Veränderung am Motorrad vorgenommen. Dann kannte ich mich gar nicht mehr aus. Darauf muss sich der Fahrer erst einstellen, was nicht so einfach war. Wir haben nicht in die falsche Richtung gearbeitet, wir haben einfach etwas ausprobiert. Jetzt müssen wir genau analysieren, wo es besser ist und ob es Nachteile mit sich bringt.»

Öttl muss sich immer wieder selbst daran erinnern, seine Leistungen richtig einzuordnen. «Kürzlich habe ich ein Interview von Tamburini gelesen, in dem er erzählt hat, dass seine Top-10-Platzierung das Größte für ihn war», bemerkte der Bayer. «Top-10 ist eh gut. Wenn du das aus eigener Kraft schaffst, ist das nicht so schlecht.»

Ergebnis Superbike-WM: Mandalika, FP2
Pos Fahrer Motorrad Zeit Diff
1. Alvaro Bautista Ducati 1:33,626 min
2. Toprak Razgatlioglu Yamaha 1:34,088 + 0,462 sec
3. Michael Rinaldi Ducati 1:34,590 + 0,964
4. Jonathan Rea Kawasaki 1:34,595 + 0,969
5. Garrett Gerloff Yamaha 1:34,843 + 1,217
6. Xavi Fores Ducati 1:34,871 + 1,245
7. Andrea Locatelli Yamaha 1:34,941 + 1,315
8. Xavi Vierge Honda 1:35,022 + 1,396
9. Axel Bassani Ducati 1:35,139 + 1,513
10. Scott Redding BMW 1:35,213 + 1,587
11. Alex Lowes Kawasaki 1:35,265 + 1,639
12. Lucas Mahias Kawasaki 1:35,414 + 1,788
13. Philipp Öttl Ducati 1:35,610 + 1,984
14. Iker Lecuona Honda 1:35,766 + 2,140
15. Michael vd Mark BMW 1:36,331 + 2,705
16. Eugene Laverty BMW 1:36,948 + 3,322
17. Kohta Nozane Yamaha 1:37,088 + 3,462
18. Loris Baz BMW 1:37,156 + 3,530
19. Leandro Mercado Honda 1:37,346 + 3,720
20. Kyle Smith Kawasaki 1:37,790 + 4,164
21. Hafizh Syahrin Honda 1:38,249 + 4,623
22. Oliver König Kawasaki 1:39,095 + 5,469

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