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Neues Chassis: BMW muss auf Fahrer-Urteil warten

Von Ivo Schützbach
Michael van der Mark in Australien

Michael van der Mark in Australien

Seit Indonesien sind die Werksfahrer Scott Redding und Michael van der Mark mit dem neuen BMW-Chassis unterwegs, das durch die Verwendung der «Super Concession Parts» möglich wurde. Was bringt es?

Honda und BMW wurde aus Mangel an Erfolg am 6. Oktober 2022 erlaubt, noch in dieser Saison «Super Concession Parts» zu bringen. Das sind Änderungen am Chassis, die im normalen Reglement verboten sind.

Seit Mandalika am vergangenen Wochenende setzen beide ihre Neuerungen ein. Honda hat sich für einen anderen Lenkkopfwinkel sowie andere Positionen des Lenkkopfes und des Schwingendrehpunkts entschieden, BMW sucht sein Heil in einem weicheren Chassis.

«Wenn sich das Bike in der Rollphase besser dreht, kannst du es früher aufrichten und besser beschleunigen, weil du früher auf dem satten Teil des Reifens bist», erklärte BMW-Rennchef Marc Bongers.

Das neue Chassis fahren nur Scott Redding und Michael van der Mark aus dem Team BMW Motorrad; Loris Baz und Eugene Laverty aus dem deutschen Team Bonovo action sind auch in Australien mit dem bisherigen Material unterwegs.

Problematisch für das schnelle BMW-Duo: Die Bedingungen in Indonesien waren so außergewöhnlich, dass sich keine allgemeingültigen Aussagen über das Chassis machen ließen. Der Asphalt hatte sich in den Rennen auf über 60 Grad Celsius erhitzt und die griffige Ideallinie war nur einen Meter breit. Wer nicht auf dieser Spur fuhr, war in höchster Sturzgefahr.

Phillip Island ist eine der besten Motorradrennstrecken der Welt, wegen der vielen sehr schnellen Kurven und dem aggressiven Asphalt aber ebenfalls einmalig. Außerdem haben die Teams an diesem Wochenende nur Hinterreifen mit harten Gummimischungen von Pirelli zur Verfügung – sobald der Grip niedrig ist, strauchelt BMW mehr als jeder andere Hersteller.

«Auf einer Strecke wie Mandalika kannst du probieren, was du willst, es lässt sich keine vernünftige Aussage treffen», hielt van der Mark im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Selbst eine neue Schwinge kannst du bei solchen Bedingungen nicht testen. Und Phillip Island ist ebenfalls sehr speziell. Unser erster richtiger Test wird Mitte Dezember in Jerez sein. Dann sehen wir, ob wir das Motorrad verbessert haben und können Vergleichstests fahren.»

BMW bringt für 2023 ein neues Homologationsmodell der M1000RR. Motorsport-Direktor Bongers betont, dass die jetzt gemachten Chassis-Änderungen auch dann von Nutzen sein werden.

«Ich hoffe, dass ich für Jerez das neue Motorrad haben werde», sagte van der Mark. «Aber wir haben so viele neue Teile, ich weiß nicht, mit was ich fahre. Ich gehe davon aus, dass die neue Verkleidung den Topspeed und die Kühlung verbessert – wir brauchen beides.»

Kombiniertes Ergebnis Superbike-WM: Phillip Island, FP1/FP2
Pos Fahrer Motorrad Zeit Diff
1. Jonathan Rea Kawasaki 1:31,127 min
2. Alvaro Bautista Ducati 1:31,232 + 0,105 sec
3. Alex Lowes Kawasaki 1:31,416 + 0,289
4. Toprak Razgatlioglu Yamaha 1:31,604 + 0,477
5. Andrea Locatelli Yamaha 1:31,721 + 0,594
6. Tetsuta Nagashima Honda 1:31,869 + 0,742
7. Philipp Öttl Ducati 1:31,996 + 0,869
8. Garrett Gerloff Yamaha 1:32,058 + 0,931
9. Scott Redding BMW 1:32,249 + 1,122
10. Michael Rinaldi Ducati 1:32,329 + 1,202
11. Axel Bassani Ducati 1:32,518 + 1,391
12. Michael vd Mark BMW 1:32,529 + 1,402
13. Lucas Mahias Kawasaki 1:32,720 + 1,593
14. Xavi Vierge Honda 1:32,780 + 1,653
15. Xavi Fores Ducati 1:32,814 + 1,687
16. Loris Baz BMW 1:33,002 + 1,875
17. Hafizh Syahrin Honda 1:33,011 + 1,884
18. Eugene Laverty BMW 1:33,118 + 1,991
19. Oliver König Kawasaki 1:33,484 + 2,357
20. Kohta Nozane Yamaha 1:33,548 + 2,421
21. Leandro Mercado Honda 1:34,151 + 3,024
22. Kyle Smith Kawasaki 1:34,622 + 3,495

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