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Danilo Petrucci: «Als würde ich einen Stier reiten!»

Von Kay Hettich
Beim zweitägigen Test der Superbike-WM in Jerez zeigte Danilo Petrucci solide Leistungen mit der Ducati V4R von Barni Racing. Eine innige Beziehung hat der Italiener zum Weltmeistermotorrad aber noch nicht aufgebaut.

Danilo Petrucci ist der prominenteste Neuzugang in der Superbike-WM 2023. Dem ehemaligen MotoGP-Piloten wird viel zugetraut, denn im Ducati-Team Barni Racing hat er edles Werksmaterial zur Verfügung. Außerdem kennt er das Motorrad aus der MotoAmerica, allerdings mit Dunlop-Reifen.

Beim Jerez-Test am Mittwoch und Donnerstag dieser Woche teilte sich der 32-Jährige die Strecke mit den etablierten Superbike-Piloten und schlug sich achtbar. Mit einer persönlichen Bestzeit von 1:39,311 min belegte er den achten Platz, 1,042 sec langsamer als Toprak Razgatlioglu (Yamaha).

Dennoch ist Petrucci alles andere als zufrieden. «Ich bin zufrieden mit der Pace im Renntrimm, mit jeder Runde konnte ich mich etwas steigern. Der Grund, warum ich nicht komplett glücklich bin, ist das Gefühl mit neuen Reifen», erklärte der Ducati-Pilot SPEEDWEEK.com. «Ich verstehe noch nicht, wie ich damit das Bike optimal ausnutzen kann. Wenn ich pushe, werden die Zeiten nicht schneller, sogar schlechter. Lasse ich es ruhiger angehen, läuft es besser. Wir haben ein wenig mit der Abstimmung experimentiert und verschiedene Dinge ausprobiert, aber es war nichts dabei, was mich schlauer gemacht hat. Normalerweise muss ein neuer Reifen eine bessere Performance erlauben, bei mir aber erst nach vier oder fünf Runden.»

Seine schnellste Runde fuhr Petrucci mit dem Qualifyer-Reifen. «Der brachte mir aber nur 0,2 sec. Mit dem SC0 fuhr ich eine 1:39,5 min, mit dem SCQ eine 1:39,3 min – und das mit viel Risiko. Es fühlte sich an, als würde ich einen Stier reiten! Wahrscheinlich, weil ich so lange keinen Qualifyer-Reifen verwendet habe. Ich denke, das war 2009 in der italienischen Serie», sagte Petrucci. «Wir müssen das Set-up noch deutlich verbessern, weil die Ducati mich immer wieder überrascht. Mal will ich etwas auf der Bremse mit dem Bike machen, aber es lässt mich einfach nicht. Oder in der Beschleunigung, wenn das Motorrad wild rutscht, weil wir Probleme mit der Traktion haben. Ich muss mit der V4R noch zu sehr kämpfen. Momentan fehlt mir noch das Vertrauen zum Motorrad.»

Superbike: Zeiten Jerez-Test, 25./26. Januar 2023
Pos Fahrer (Nat./Motorrad) Mittwoch Donnerstag
1. Toprak Razgatlioglu (TR/Yamaha) 1:38,597 min 1:38,269 min
2. Jonathan Rea (GB/Kawasaki) 1:39,302 1:38,352
3. Álvaro Bautista (E/Ducati) 1:38,851 1:38,449
4. Michael Rinaldi (I/Ducati) 1:39,240 1:38,646
5. Alex Lowes (GB/Kawasaki) 1:39,684 1:39,175
6. Dominique Aegerter (CH/Yamaha) 1:39,934 1:39,193
7. Andrea Locatelli (I/Yamaha) 1:40,227 1:39,280
8. Danilo Petrucci (I/Ducati) 1:39,790 1:39,311
9. Iker Lecuona (E/Honda) 1:39,883 1:39,337
10. Remy Gardner (AUS/Yamaha) 1:40,551 1:39,464
11. Loris Baz (F/BMW) 1:41,040 1:39,517
12. Scott Redding (GB/BMW) 1:39,998 1:39,710
13. Xavi Vierge (E/Honda) 1:39,879 1:39,860
14. Philipp Öttl (D/Ducati) 1:40,234 1:40,023
15. Garrett Gerloff (USA/BMW) 1:40,065 1:40,101
16. Michael vd Mark (NL/BMW) 1:40,769 1:40,221
17. Tom Sykes (GB/Kawasaki) 1:40,882 1:40,750
18. Lorenzo Baldassarri (I/Yamaha) 1:41,726 1:40,975
19. Florian Marino (F/Kawasaki) 1:43,214 1:41,553
20. Oliver König (CZ/Kawasaki) 1:41,630 1:41,595
   
Supersport: Zeiten Jerez-Test, 25./26. Januar 2023
Pos Fahrer (Nat./Motorrad) Mittwoch Donnerstag
1. Nicolo Bulega (I/Ducati) 1:42,454 min 1:41,685 min
2. Can Öncü (TR/Kawasaki) 1:42,466 1:41,858
3. Federico Caricasulo (I/Ducati) 1:42,538 1:42,012
4. Adrian Huertas (E/Kawasaki) 1:43,455 1:42,923
5. Andrea Mantovani (I/Yamaha) 1:43,066 1:43,149
6. John McPhee (GB/Kawasaki) 1:46,254 1:43,665
7. Yuta Okaya (J/Kawasak) 1:46,225

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