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MIE Honda: Greenwashing oder echter Umweltschutz?

Von Kay Hettich
Noch stehen Motorsport und Umweltschutz im krassen Gegensatz. Das Superbike-Team MIE Honda hat eine ungewöhnliche Zusammenarbeit mit einer Umwelt-Aktivistin angekündigt.

Motorsport muss nachhaltiger werden, das haben die großen Organisationen längst erkannt und bereits verschiedene Maßnahmen ergriffen. Bis 2027 will die MotoGP vollständig auf fossile Kraftstoffe verzichten, schon 2019 wurde die MotoE als elektrische Rennserie etabliert. Und in der Formel1 steigt der Elektro-Anteil der Hybridantriebe bis 2026 auf bis zu 50 Prozent und die Verbrennungsmotoren dürfen nur noch mit nachhaltigem Kraftstoff betrieben werden.

Das alles passiert aus reinem Selbsterhaltungstrieb. Denn die junge und umweltbewusstere Generation soll für den Motorsport begeistert werden, außerdem will man Verboten zuvorkommen.

Auch bei den Teams der seriennahen Weltmeisterschaft nimmt die Entwicklung hin zum nachhaltigen Rennsport Fahrt auf. Ten Kate Yamaha rief 2022 das Projekt Motonext ins Leben, mit dem Ziel, eine komplette Supersport-Saison mit aufbereitetem Motoröl und pflanzlichen Benzin zu bestreiten. Zudem sollen nachwachsende Rohstoffe zunehmend klassische Materialien wie Kohlenstoff und Plastik ersetzen. Konsequent auch das Engagement von Bonovo action BMW. Das Superbike-Team setzt auf Müllvermeidung, Wiederverwendung, Stromeinsparung durch Solar-Technik und experimentiert ebenfalls mit E-Fuels.

In einer anderen Art und Weise engagiert sich das MIE Honda-Team, um für das Thema Umweltschutz zu sensibilisieren. Kürzlich gab Teamchefin Midori Moriwaki die Zusammenarbeit mit ihrer Landsfrau Ai Futaki bekannt. Die Japanerin ist Freitaucherin und wird dabei von Fotografen begleitet. Auf den beeindruckenden Aufnahmen ist die Schönheit der Unterwasserwelt zu sehen, aber auch deren Zerstörung. Durch die Aufwärmung der Meere sterben Korallen ab, der Meeresboden und Küstenbereiche sind mit Plastik und anderen Abfall vermüllt.

«Sichtbar und unsichtbar sind wir alle miteinander verbunden. Man könnte meinen, dass Midori und ich uns in keiner Weise ähnlich sind und in entgegengesetzten Bereichen arbeiten. Und doch sind wir beide fest davon überzeugt, dass wir das gleiche Ziel verfolgen», meinte die 42-jährige Futaki. «Durch diese Partnerschaft mit Midori möchte ich einen Keim in das Herz eines jeden Menschen pflanzen, um ihm zu zeigen, dass wir Teil der Natur sind, aus der Natur gemacht und mit der Natur von unserer Mutter Ozean geboren wurden.»

Moriwaki ließ offen, in welcher Form sie die Zusammenarbeit mit der Aktivistin öffentlich machen wird. Es werden gemeinsame Projekte entwickelt, so die Teamchefin.

«Ich denke, Motorsport bietet nicht nur die Chance, immer nachhaltigere Technologien zu entwickeln, sondern auch dieses neue und verantwortungsvollere Gefühl zu verbreiten», erklärte Moriwaki ihre Ambition. «Ich fühle eine große Gemeinsamkeit von Ideen und Zielen mit der Philosophie von Frau Futaki, die in ihren Fotografien so schön zum Ausdruck kommt. Es ist großartig, dass wir uns für Themen einsetzen, die für die Menschheit und die wunderbaren Ozeane so wichtig sind.»

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