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Neuer Pirelli-Vorderreifen: Wer profitiert, gewinnt

Von Kay Hettich
Pirelli lässt in der Entwicklung neuer Reifen nicht nach

Pirelli lässt in der Entwicklung neuer Reifen nicht nach

Mit einer neuen Reifen-Technologie sorgt Pirelli in der Superbike-WM 2023 für eine zusätzliche Komponente, die die Kräfteverhältnisse beeinflussen und Einfluss auf den Ausgang der neuen Saison haben könnte.

Als Einheitsreifenlieferant der Superbike-WM hat sich Pirelli viel Respekt verdient. Denn die Entwicklung steht bei den Italienern nie still, in jeder Saison werden Rekordzeiten gefahren und die Rennen sind spannend. Nun hat Pirelli seine Pläne für die in wenigen Tagen in Australien beginnende Saison 2023 vorgestellt.

Bereits im vergangenen Jahr hat Pirelli mit der Entwicklung eines neuen Vorderreifens begonnen, der als Pendant zum weichen Hinterreifen SCQ zu verstehen ist. Mit den Erkenntnissen hat man einen Prototyp entwickelt, der ab dem Europaauftakt in Assen angeboten wird. Die Gummimischung SC0 kommt erstmals am Vorderreifen zum Einsatz und soll in diesem Jahr zu einer Standardlösung entwickelt werden.

Es ist noch nicht absehbar, ob der neue Vorderreifen die Kräfteverhältnisse ändern wird, denkbar ist es aber. Denn der 2019 eingeführte weiche Hinterreifen SCX trug maßgeblich zum Gewinn der Superbike-WM 2021 durch Toprak Razgatlioglu (Yamaha) bei. Während der Türke diesen Reifen auf sein Motorrad abgestimmt bekam und ihn auch in den langen Hauptrennen verwendete, musste sein Rivale Jonathan Rea (Kawasaki) den härteren Rennreifen einsetzen.

Weitere Änderungen in der seriennahen Weltmeisterschaft: Die Supersport-WM kann neu die Dimension 125/70 am Vorderreifen wählen, der bisher der Superbike-Kategorie vorbehalten war. Außerdem dient die Supersport-WM 300  Pirelli in der Saison 2023 als Testfeld. Die vergleichsweise wenig beanspruchten Reifen werden ab dem Meeting in Misano zu einem gewissen Anteil aus erneuerbaren Materialien bestehen.

«Wir setzen zum ersten Mal überhaupt eine Vorderradlösung in der weichen SC0-Mischung in der Superbike-Kategorie ein. Gleichzeitig werden wir die Entwicklung am extraweichen SCQ-Hinterreifen fortsetzen, der nun offiziell ins Sortiment aufgenommen wurde und somit auf dem Markt erhältlich ist», sagte Pirelli Rennchef Giorgio Barbier. «Was die anderen Klassen anbelangt, so werden wir in der WorldSSP das bisher verwendete Vorderradformat 120/70 durch das größere Format 125/70 ergänzen. In der WorldSSP300 setzen wir ab Misano ein neues Benchmark und verwenden erneuerbare Materialien in den Reifen. Das Ziel bleibt immer dasselbe: Unsere Reifen Jahr für Jahr zu verbessern, um dieses Know-how dann in Straßenprodukte einfließen zu lassen.»

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