Petronas Honda: Das Team wurde komplett umgekrempelt
Teamchefin Midori Moriwaki arbeitet Tag und Nacht, damit Petronas MIE Honda in der Superbike- und Supersport-WM erfolgreicher wird. Für 2023 hat sie sich einige Verstärkung an die Seite geholt.
Lando Norris ist Formel-1-Weltmeister 2025, mit Rang 3 in Abu Dhabi hat er sich erstmals den Titel gesichert, als elfter Fahrer aus Grossbritannien. Aber wer ist dieser Lando Norris eigentlich?
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Vergleicht man das Team MIE Honda mit dem Vorjahr, dann ist kaum ein Stein auf dem anderen geblieben. Und das nicht nur wegen des neuen Hauptsponsors Petronas, einem Mineralölgiganten und Milliardenkonzern. Bereits Ende Februar 2022 erfolgte der Umzug der Werkstatt von Prag zum Sachsenring. Die Zusammenarbeit mit Milos Cihak, früher Midoris linke Hand, wurde nach der vergangenen Saison ohne böses Blut beendet. Mit Milos verschwanden auch sämtliche Tschechen aus dem Team.
Teamchefin Midori Moriwaki holte auf Empfehlung der Honda Racing Corporation Mick Shanley, er übernahm den Posten des Technischen Direktors. Der renommierte Engländer arbeitete viele Jahre im GP-Paddock und anschließend in der Superbike-WM für Shaun Muir Racing, Ten Kate und zuletzt Puccetti Kawasaki. Als Teamkoordinator engagierte die Japanerin den Deutschen Andreas Ledermann. Und auch auf technischer Seite gibt es Verstärkung wie den oberösterreichischen Elektronik-Spezialisten Reinhard Zwirner, der auf viele Jahre Erfahrung in der Formel 1 und MotoGP-WM zurückgreifen kann.
Moriwaki brachte Honda in die Supersport-WM zurück und verbündete sich dafür mit dem spanischen MS-Team, wo es einigen Aufholbedarf gibt. Als Fahrer wurden Eric Granado und Hafizh Syahrin (Superbike) sowie Tarran Mackenzie und Adam Norrodin (Supersport) verpflichtet. SPEEDWEEK.com setzte sich im Fahrerlager des Phillip Island Grand Prix Circuit mit Mick Shanley zusammen und sprach über seine Beweggründe zum Petronas-Team zu wechseln und die Herausforderungen, die damit verbunden sind.
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Mick, nach vielen Jahren in etablierten Teams hast du bei Petronas Honda angeheuert. Warum?
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Ich habe für verschiedene Teams gearbeitet, hing aber irgendwie in meiner Position fest. Ich suchte eine neue Herausforderung, wo ich versuchen kann, den Unterschied auszumachen. Als sich diese Möglichkeit auftat und ich mehr über die Hintergründe erfuhr, nahm ich die Challenge an.
Du hast dir ein interessantes Jahr ausgesucht: Ein neuer Hauptsponsor, die Etablierung des Supersport-Teams und mehr Unterstützung von HRC. Die Umstände scheinen vielversprechender zu sein, als das die vergangenen Jahre der Fall war? Das ist der Beginn eines neuen Projekts und ich bin dabei. Wir stehen am Anfang und es gibt viel zu tun. Wenn uns in jedem Rennen Schritte nach vorne gelingen, dann werden auch die guten Resultate kommen. Das SMR-Team habe ich damals aus dem Nichts aufgebaut, Ten Kate und Puccetti waren hingegen etabliert. Zuerst einmal muss ich das Team und die Leute darin verstehen, das Gleiche gilt für das technische Paket. Anschließend kümmert man sich um grundlegende Dinge und legt gewisse Strukturen fest. Man kann nicht einfach in eine Box laufen und sagen, dass alles geändert werden muss. Ich kenne auch nicht alle Antworten. Ich bin der Neue im Team, auch andere Teammitglieder sind neu. Und drumherum hat sich einiges geändert. Ich muss deshalb erst verstehen, wo wir genau stehen. Bereits während des Tests wurde offensichtlich, dass ein guter Teamgeist herrscht. Alle arbeiten gut zusammen und kommen miteinander klar. Meine Aufgabe ist es, jeden in die richtige Richtung zu dirigieren und die Stärken sowie Schwächen des Einzelnen herauszufinden. Ich mache mir derzeit wegen keinem Mitarbeiter Sorgen, es müssen nur gewisse Abläufe etabliert werden. Ich kümmere mich vor allem um die Technik, während Andreas die Koordination macht und Sandro Moretti das Teammanagement erledigt. Und über allen steht natürlich Midori.
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Sind eure Superbikes in Australien identisch mit denen bei den Wintertests in Europa oder habt ihr neue Teile von HRC bekommen? In Portimao hatten wir das letztjährige Motorrad als Referenz dabei und ein anderes mit Teilen von HRC. Das war das erste Mal, dass wir mit diesem Bike gearbeitet haben. Wir pflegen eine gute Beziehung zu HRC, diese muss aber noch wachsen. Wir haben bereits einiges gutes Material von ihnen, jetzt liegt es an uns, das Beste daraus zu machen. Im Phillip-Island-Test hatten wir zum ersten Mal genügend HRC-Material für beide Motorräder.
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