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Jonathan Rea (Kawasaki) hatte Platz 3 nicht erwartet

Von Kay Hettich
Eine Dusche hat sich Jonathan Rea verdient

Eine Dusche hat sich Jonathan Rea verdient

Angesichts der hohen Temperaturen sah sich Jonathan Rea beim Superbike-Meeting in Imola bereits auf verlorenem Posten. Dass er im ersten Lauf Dritter wurde, war für den Kawasaki-Piloten eine schöne Überraschung.

Mit neun Siegen ist Jonathan Rea der erfolgreichste Superbike-Pilot in Imola, doch die Voraussetzungen sind in diesem Jahr andere. Zum einen dominiert Álvaro Bautista mit seiner Ducati die Meisterschaft nach Belieben, zum anderen findet das Meeting nicht wie üblich im Mai, sondern im Hochsommer statt – bei hohen Temperaturen leidet Kawasaki normalerweise mehr als die Konkurrenz. Und als Siebter der Startaufstellung war die Ausgangsposition ohnehin nicht sonderlich gut.

Aber Rea kam als Fünfter aus der ersten Runde und kämpfte in der Spitzengruppe, die neben Bautista und Toprak Razgatlioglu (Yamaha) von den starken Italienern Andrea Locatelli (Yamaha) und Axel Bassani (Ducati) ergänzt wurde. Ab der fünften Runde lag der sechsfache Weltmeister auf der dritten Position, die er bis ins Ziel behielt.

«Das Rennen lief besser als von mir erwartet. Am Freitag hielt ich es für extrem schwierig, es nur in die Top-5 zu schaffen», wunderte sich Rea. «Ich erwischte einen richtig guten Start, war mir mit meiner Pace aber nicht sicher, ob ich Locatelli und Bassani überholen soll. Für mich überraschend konnte ich Toprak und Álvaro folgen, auch wenn ich mich dafür ins Zeug legen musste und es entstand eine Lücke zu den anderen. Als Álvaro die Führung übernahm und die Pace schneller wurde, konnte ich nicht nachlegen. Es reichte aber, um Dritter zu werden. Für das Superpole-Race rechne ich mir jetzt Chancen aus, weil mein Bike auf der Bremse recht gut ist. Ein paar Mal überlegte ich sogar, Toprak in der Schikane auszubremsen.»

Rea verfolgte den entscheidenden Positionskampf zwischen Bautista und Razgatlioglu aus der sprichwörtlichen ersten Reihe.

«Álvaro nutzte teilweise nur 60 Prozent der Strecke aus. Sein Vorteil in der Beschleunigung und im Top-Speed ist riesig, das ist Fakt. Das geht nicht gehen ihn, er kann nichts dafür. Aber gegen jemanden wie ihn anzutreten, ist kaum machbar», meinte der Nordire. «Wir müssen die Reifen mehr strapazieren als er. Von uns drei bin ich der Schwerste, Toprak ist vier bis fünf Kilo leichter als ich.»

Von der Hitze in Imola bekam Rea im Rennen relativ wenig mit, erst nach der Zieldurchfahrt wurde es unerträglich.

«Die Bedingungen sind für alle gleich, aber es war hart», betonte der Kawasaki-Pilot. «Auf dem Motorrad ging es sogar, danach aber die Zeit im Parc fermé und bei der Podiumszeremonie in praller Sonne, machte mich fertig, zumal wir dort noch in der Lederkombi stehen.»


Ergebnis Superbike-WM Imola, Rennen 1:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Alvaro Bautista (E) Ducati
2. Toprak Razgatlioglu (TR) Yamaha + 3,672 sec
3. Jonathan Rea (GB) Kawasaki + 7,847
4. Andrea Locatelli (I) Yamaha + 13,543
5. Michael Rinaldi (I) Ducati + 15,898
6. Danilo Petrucci (I) Ducati + 18,551
7. Axel Bassani (I) Ducati + 20,633
8. Loris Baz (F) BMW + 21,727
9. Alex Lowes (GB) Kawasaki + 22,082
10. Scott Redding (GB) BMW + 26,052
11. Remy Gardner (AUS) Yamaha + 36,865
12. Xavier Vierge (E) Honda + 37,032
13. Garrett Gerloff (USA) BMW + 37,282
14. Leon Haslam(GB) BMW + 37,827
15. Bradley Ray (GB) Yamaha + 38,943
16. Tito Rabat (E) Kawasaki + 58,025
17. Gabriele Ruiu (I) BMW + 58,206
18. Roberto Tamburini (I) Honda + 59,022
- Dominique Aegerter (CH) Yamaha
- Iker Lecuona (E) Honda
- Isaac Vinales (E) Kawasaki
- Eric Granado (BR) Honda
- Oliver König (CZ) Kawasaki
- Philipp Öttl (D) Ducati
- Lorenzo Baldassarri (I) Yamaha
Superbike-WM 2023: Stand nach 19 von 36 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Alvaro Bautista (E) Ducati 382
2. Toprak Razgatlioglu (TR) Yamaha 284
3. Andrea Locatelli (I) Yamaha 188
4. Jonathan Rea (GB) Kawasaki 179
5. Axel Bassani (I) Ducati 155
6. Michael Rinaldi (I) Ducati 113
7. Danilo Petrucci (I) Ducati 108
8. Alex Lowes (GB) Kawasaki 106
9. Dominique Aegerter (CH) Yamaha 97
10. Xavier Vierge (E) Honda 96
11. Remy Gardner (AUS) Yamaha 74
12. Scott Redding (GB) BMW 69
13. Iker Lecuona (E) Honda 66
14. Garrett Gerloff (USA) BMW 64
15. Philipp Öttl (D) Ducati 52
16. Loris Baz (F) BMW 21
17. Michael vd Mark (NL) BMW 19
18. Tom Sykes (GB) Kawa/BMW 11
19. Lorenzo Baldassarri (I) Yamaha 9
19. Bradley Ray (GB) Yamaha 9
21. Hafizh Syahrin (MAL) Honda 8
22. Leon Haslam(GB) BMW 2
23. Ivo Lopes (PT) BMW 1
23. Isaac Vinales (E) Kawasaki 1

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