MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Kawasaki: Wer beste Chancen auf Reas Nachfolge hat

Von Ivo Schützbach
Der WM-Fünfte Axel Bassani hat viel Talent

Der WM-Fünfte Axel Bassani hat viel Talent

Die Top-4 der Superbike-WM 2023 haben für nächstes Jahr einen Arbeitgeber. Kawasaki braucht Ersatz für Rekordchampion Jonathan Rea – drei Namen fallen regelmäßig.

Alvaro Bautista fährt 2024 erneut für das Werksteam von Ducati, Toprak Razgatlioglu wechselt von Yamaha zu BMW und Jonathan Rea von Kawasaki zu Yamaha. Damit sind die drei erfolgreichsten Fahrer der vergangenen fünf Jahre vom Markt.

Nach Siegen und Podestplätzen folgt hinter diesem Trio infernale Scott Redding, der aktuell mit der BMW aber nur WM-Elfter ist. Der Engländer wurde 2020 auf Ducati Vizeweltmeister und im Jahr darauf WM-Dritter. In 121 Rennen hat er 40 Podestplätze erobert, darunter zwölf Siege. Niemand wäre überrascht, wenn Kawasaki den 30-Jährigen als Nachfolger von Rea präsentieren würde.

Doch Redding zog mangels damaliger Alternative am 15. Juli 2023 seine Option bei BMW und verlängerte mit dem deutschen Hersteller bis Ende 2025. Der Engländer gedenkt seinen Vertrag zu erfüllen – wie von SPEEDWEEK.com Mitte Juli berichtet, wird in diesem Fall Loris Baz durch den Rost fallen. Denn seit der Verpflichtung von Razgatlioglu hat die Propellermarke für nächstes Jahr fünf Fahrer unter Vertrag, wird aber nur vier M1000RR einsetzen.

Von den Top-4 der laufenden Weltmeisterschaft haben Bautista, Razgatlioglu, Rea und Andrea Locatelli (Yamaha) einen Job für nächste Saison.

Fünfter ist derzeit der 24-jährige Axel Bassani, der zu den vielversprechendsten jüngeren Fahrern in der Superbike-WM gehört und der bei Kawasaki hoch im Kurs steht. Der Italiener muss sich bis zum kommenden Wochenende in Magny-Cours entscheiden, ob er für eine dritte Saison mit dem Team Motocorsa Ducati verlängert. Bassani weiß, dass er dort mit der schnellen Panigale V4R gute Erfolgsaussichten hat, doch das Team verlangt trotz seiner starken Resultate eine erhebliche Mitgift.

Der Motorrad-Weltverband FIM, Promoter Dorna und die Hersteller arbeiten seit Monaten an einer neuen Balance-Regel – Kawasaki wird 2024 eher stärker als schwächer sein.

Bassani wird es sich deshalb gut überlegen, ob er dem Locken eines Werksteams widersteht, wenn sich ihm die Chance bietet. Das Ducati-Werksteam hat ihm wiederholt einen Korb gegeben, als Nachfolger von Michael Rinaldi wurde er für 2024 nie in Betracht gezogen.

Bleibt Redding bei BMW, hat Bassani Stand heute die besten Aussichten auf den Platz bei Kawasaki.

Sollte Bassani den Wechsel vollziehen, könnte Michael Rinaldi bei Motocorsa unterkommen. Dank der Unterstützung von Sponsor Aruba würde auch das Verlangen nach Mitgift erfüllt.

Kawasaki bewies in der Vergangenheit viel Mut, als sie Loris Baz für die Saison 2012 aus dem Superstock-1000-Cup in die Superbike-WM beförderten. Der Franzose dankte es ihnen während seiner drei Jahre mit 14 Podestplätzen und zwei Siegen.

Das Risiko der Verpflichtung von Bassani wäre deutlich geringer, da er bereits ein etablierter Topfahrer in der Superbike-WM ist. Ob sich der Italiener bei den Grünen zu einem Siegfahrer entwickeln kann, ist ungewiss.

Aber viel Auswahl hat Kawasaki nicht, denn aus den aktuellen Top-10 der Superbike-Weltmeisterschaft sind nur Bassani und Rinaldi verfügbar – der bald 33-jährige Petrucci kommt nicht in Frage. Und aus der MotoGP-WM drängt sich niemand auf.

Bekommt Bassani oder Rinaldi den Zuschlag, wird gewaltiger Druck auf ihm lasten, denn Kawasaki braucht einen Siegfahrer.

Während Kawasaki zu Baz’ Zeiten mit Tom Sykes einen der schnellsten Piloten unter Vertrag hatte, der die Weltmeisterschaft in den drei Jahren mit Loris als Teamkollege auf den Plätzen 2, 1 und 2 beendete, sind solche Leistungen vom für 2024 gesetzten Alex Lowes nicht zu erwarten: Der 32-Jährige landete in der Gesamtwertung seit seinem Wechsel zu Kawasaki 2020 auf den Rängen 6, 8 und 6, aktuell ist er Achter.

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