MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Vorschlag von Bautista: Der MotoGP Rennen wegnehmen

Von Ivo Schützbach
Weil im Kalender der Superbike-WM 2024 nur ein Übersee-Event und lediglich zwölf Austragungsorte stehen, bekommt Promoter Dorna Kritik von allen Seiten. Die Spitzenfahrer zeigen aber auch teilweise Verständnis.

San Juan hat den Vertrag für 2023 gebrochen, auch 2024 wird es kein Rennen in Argentinien geben. Mandalika in Indonesien hatte sogar einen 10-Jahres-Vertrag, doch nach drei Veranstaltungen ist Schluss. Ohne staatliche Unterstützung oder einen großen Sponsor im Hintergrund sind Abstecher nach Übersee weder für Promoter Dorna noch den örtlichen Ausrichter rentabel. Entsprechend steht im SBK-Kalender 2024 nur Australien – die restlichen elf Austragungsorte sind in Europa.

Einer davon ist Cremona, die dortige Strecke wird erstmals eine Weltmeisterschaft ausrichten und es bedarf zahlreicher Arbeiten und Investitionen, um sie auf den entsprechenden Level zu bringen. Auch der Balaton Park Circuit in Ungarn ist neu, das dortige Bauprojekt verspricht einiges.

«Für mich wäre es besser, wenn wir mehr Rennen außerhalb Europas hätten», sagt Weltmeister Alvaro Bautista. «Ich weiß nicht, warum das nicht so ist – vielleicht liegt es an den wirtschaftlichen Voraussetzungen. Ich gehe davon aus, dass die Dorna das Maximum gibt, um einen guten Kalender auf die Beine zu stellen. Aber es sieht jetzt mehr nach einer Europa- als nach einer Weltmeisterschaft aus.»

«Ich finde auch die Anzahl Events zu wenig», legte der Spanier nach. «In der MotoGP-WM beschweren sie sich, dass sie zu viele haben. Vielleicht sollte man einige bei ihnen weglassen und uns zwei oder drei mehr geben – das wäre schön. Unsere Meisterschaft beginnt im Februar und endet im Oktober. Wenn du dann nur zwölf Events hast, gibt es große Pausen. Ich weiß, dass erst der Kalender für die Formel 1 und die MotoGP gemacht werden und dann unserer. Trotzdem. Für uns Fahrer ist es nicht einfach, ein Rennwochenende zu haben, dann ein Monat Pause, dann Rennen, dann zwei Monate Pause. Den Fans geht es ähnlich. Sie sind aufgeregt wegen einem Rennen und dann passiert ein Monat lang nichts. Dann ist wieder Rennwochenende und sie können sich kaum noch daran erinnern, was letztes Mal los war.»

Jonathan Rea formuliert es etwas diplomatischer: «Mir ist bewusst, dass es für die Organisatoren schwierig ist, einen guten Kalender hinzubekommen. In der ersten Saisonhälfte sind die Rennen sehr auseinandergerissen, im letzten Teil wird es betriebsam. Die Strecke in Ungarn und Cremona kenne ich nicht. Über Cremona habe ich einiges Negatives gehört, dass es eine sehr kleine Strecke sei, wie eine Kart-Piste. Aber ich war nie dort, kann das also nicht beurteilen. Ich mag es, neue Orte zu besuchen und neue Erfahrungen zu machen.»

«Portimao im August war für mich eine Überraschung – zu der Zeit kann es eine ziemlich heiße Angelegenheit werden», weiß Remy Gardner. «Der Kalender ist ohnehin etwas seltsam. Dass die Saison in Australien losgeht, ist gut für mich und für alle anderen wahrscheinlich auch. Ich kenne keinen Fahrer, der Phillip Island und das Drumherum dort nicht mag. Es wäre aber schön, wenn wir mehr Rennen außerhalb Europas fahren würden. Mir gefiel es in Mandalika, nur das Essen dort habe ich nicht vertragen. Wenn wir noch einmal dort fahren, bringe ich mir mein Essen in Tupper-Dosen mit. Insgesamt ist es schade. Ich hoffe, dass 2025 mehr Überseerennen im Kalender stehen werden – ich mag das Reisen.»

Kalender der Superbike-WM 2024 SBK SSP 300
23. bis 25. Februar Phillip Island Australien x x
22. bis 24. März Barcelona Spanien x x x
19. bis 21. April Assen Niederlande x x x
14. bis 16. Juni Misano Italien x x x
12. bis 14. Juli Donington Großbritannien x x
19. bis 21. Juli Most Tschechien x x x
9. bis 11. August Portimão Portugal x x x
23. bis 25. August Balaton Ungarn x x
6. bis 8. September Magny-Cours Frankreich x x x
20. bis 20. September Cremona Italien x x
27. bis 29. September Aragón Spanien x x x
11. bis 13. Oktober Jerez Spanien x x x

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