Johnny Rea (36) will nicht wie Valentino Rossi enden
Jonathan Rea schöpft bei Yamaha frische Motivation
Jonathan Rea hält die drei wichtigsten Rekorde in der 1988 gegründeten Superbike-WM: Die meisten Titel (6), die meisten Siege (119) und die meisten Podestplätze (263). Seit 2009, seiner ersten Saison in der seriennahen Meisterschaft, hat er jedes Jahr mindestens ein Rennen gewonnen!
Von 2015 bis 2020 war die Kombination aus Rea und der Kawasaki ZX-10R nur schwer zu besiegen, nach sechs WM-Triumphen in Folge wurden es in den Folgejahren die Gesamtplatzierungen 2, 3 und 3 – die Vorherrschaft der Grünen war vorüber.
Ohne die Mischbedingungen Ende Juli im ersten Rennen in Most hätte Rea die Weltmeisterschaft 2023 ohne einen Sieg beendet – sein Wechsel von Kawasaki zu Yamaha war da bereits beschlossen.
Am 2. Februar wird der Nordire 37 Jahre alt, im SBK-Feld ist nur Weltmeister Alvaro Bautista älter, um gut zwei Jahre.
Rea und Bautista beweisen, dass Alter bis zu einem gewissen Grad nur eine Zahl ist. Beide sind nach wie vor topfit und bis in die Haarspitzen motiviert. Als Rea Ende Oktober zum ersten Mal mit der Yamaha testete, hatte er ein Dauergrinsen im Gesicht. Nach zuletzt mühsamen Jahren mit der Kawasaki wähnt der Multichampion bei den Blauen bessere Voraussetzungen. Seine Kalkulation: Wenn Bautista vor Toprak Razgatlioglu und ihm gewinnt, und er die R1 des Türken übernimmt, dann geht es für ihn automatisch eine Position nach vorne.
Hat Rea konkurrenzfähiges Material, fährt er auf höchstem Level – seine Fähigkeiten sind noch immer herausragend.
So schätzt er sich auch selbst ein. «Ich werde mich nicht zurückziehen, solange ich konkurrenzfähig bin und Spaß habe», betonte Johnny gegenüber SPEEDWEEK.com. «Ich habe bisher noch nicht daran gedacht, in Rente zu gehen und freue mich auf die Zeit mit Yamaha.»
Viele Champions haben den richtigen Zeitpunkt für den Rücktritt verpasst, Valentino Rossi ist einer von ihnen. Der MotoGP-Star beendete seine Karriere 2021 mit 42 Jahren, von der früheren Göttlichkeit war zuletzt nicht mehr viel zu sehen.
«Ich sage nicht, dass dies mein letzter Vertrag sein wird», meint Rea zu seiner Vereinbarung mit Yamaha. «Aber in fünf Jahren will ich nicht mehr hier sein. Ich bin in diesem Paddock, seit ich 21 bin. 2009 kam ich in die Superbike-WM. Wenn ich mit 40 noch hier bin, soll mir bitte jemand sagen, dass ich Platz machen soll für aufstrebende junge Fahrer. Es gibt viele schnelle Piloten, die nachrücken. Wenn die Zeit kommt zu gehen, dann kommt sie.»