Das Meeting auf dem Cremona Circuit wird die Superbike-WM 2024 maßgeblich verändern. Denn durch die Abwesenheit von WM-Leader Toprak Razgatlioglu wird sich dessen Vorsprung zwangsläufig reduzieren. Um wie viel hängt insbesondere von Nicolò Bulega ab. Der Italiener auf dem zweiten WM-Rang ist kein Fan der nur 3768 Meter langen Rennstrecke, doch mit Pole deutete der Ducati-Werkspilot bereits an, dass er sich schadlos halten wird. Doch den Sieg räumte mit Danilo Petrucci ein anderer ab. Es war der erste Superbike-Sieg des Barni Ducati-Piloten und jeder im Paddock gönnte dem beliebten Haudegen diesen Triumph – auch Bulega, der, begünstigt durch den Sturz von Andrea Iannone (Go Eleven Ducati), Zweiter wurde. "Nach drei Runden begann mein Vorderreifen zu schmieren", erklärte der 24-Jährige. "Ab diesem Zeitpunkt konnte ich mein Bike nicht mehr so fahren, wie ich wollte, und pushen konnte ich auch nicht. Danilo war ohnehin außerordentlich schnell, ich kann ihm zu seinem Sieg nur gratulieren. Als meine Probleme begannen, entschied ich mich lieber 20 Punkte für den zweiten Platz mitzunehmen als möglicherweise gar keinen." In der Gesamtwertung liegt Bulega nur noch 35 Punkte hinter BMW-Pilot Razgatlioglu zurück. Der Italiener weiß, dass er Cremona als WM-Leader verlassen kann, sofern er am Sonntag beide Rennen gewinnt. Die Weltmeisterschaft wäre dann wieder offen und der Titelgewinn möglich. "Ich denke darüber nicht allzu viel nach – ein wenig schon", gab der Superbike-Rookie zu. "Es ist noch etwas zu früh, um vom Titel zu träumen. Natürlich muss ich die Gelegenheit nutzen, dass Toprak hier nicht dabei ist, denn es sind viele Punkte, die ich gutmachen muss. Ich muss hier auf jeden Fall aber in jedem Rennen auf dem Podium stehen."