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Gerloff (3./BMW): Toprak geholfen, Bautista besiegt

Von Kay Hettich
Garrett Gerloff

Garrett Gerloff

Mit einem dritten Platz begann das Superbike-Meeting in Aragon für Garrett Gerloff so gut wie kein anderes in diesem Jahr. Der Bonovo BMW-Pilot rang im ersten Lauf sogar Ducati-Star Alvaro Bautista nieder.

Garrett Gerloff fuhr am Samstag in Aragon ein bemerkenswertes Rennen. Nach der ersten Runde auf der achten Position blieb der Texaner bis Rennmitte in Sichtweite zu den Führenden und schnappte sich in der neunten Runde zuerst Weltmeister Alvaro Bautista (Ducati) und anschließend WM-Leader Toprak Razgatlioglu (BMW) – und lag plötzlich an zweiter Stelle und am Hinterrad des späteren Siegers Andrea Iannone (Ducati).

«In den ersten Runden haben es alle langsam angehen lassen, um die Reifen zu schonen. Ich habe das erst gar nicht so realisiert, aber direkt vor mir waren sechs Fahrer und hinter auch zwei oder drei – wir waren also ein Zug von etwa zehn Piloten», schilderte Gerloff im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Mein Gefühl war gut und ich habe mich ganz behutsam nach vorn gearbeitet. Dann war ich Zweiter und ich konnte es gar nicht abwarten, Andrea zu überholen. Aber die beiden hatten am Ende eine wirklich starke Pace.»

Während Gerloff seinem Markenkollegen Razgatlioglu wenig Gegenwehr leistete, biss sich der Ducati-Star am Bonovo-Piloten bis zur Ziellinie die Zähne aus. Als Dritter feierte Gerloff sein zweites Podium in diesem Jahr. Erstmals brauste der 29-Jährige im zweiten Lauf in Magny-Cours aufs Podest, auch dort auf Platz 3.

«Es ging zwischen uns um Platz 3 und das in der letzten Runde. Ich bin ein BMW-Pilot, er fährt für Ducati», schmunzelte Gerloff. «Als mich Álvaro in der letzten Runde überholt hat, dachte ich, das kommt gar nicht infrage, dass ich ein weiteres Podium aufgebe. Also habe ich alles gegeben.»

Auf der Ziellinie lagen zwischen Razgatlioglu, Gerloff und Bautista lediglich 0,3 sec. Das letzte Mal, als Gerloff und Razgatlioglu so eng beisammen fuhren, war im zweiten Lauf in Assen 2022. Damals rammte der Texaner seinen damaligen Yamaha-Kollegen vom Motorrad und fiel anschließend in eine tiefe Vertrauenskrise. Ging ihm das in der letzten Kurve durch den Kopf, als zwischen den beiden BMW-Piloten und Bautista um die Podestplätze ging?

«Daran habe ich nicht gedacht. Ich sah nur, dass Topraks Vorderreifen zerstört war und er eine weite Linie fuhr. Gleichzeitig wusste ich, dass hinter mir Álvaro lauert. Also musste ich möglichst viel Kurvenspeed mitnehmen, um nicht von ihm auf der Geraden überholt zu werden», erklärte der US-Amerikaner. «Ich wollte versuchen, Toprak so gut ich konnte zu helfen, aber gleichzeitig wollte ich auch weiter nach vorn kommen. Aber ich hatte nicht vor, ihn zu überholen, ich wollte nur sicherstellen, dass ich Álvaro hinter mir halten kann.»

Ergebnis Superbike-WM Aragon, Rennen 1:
Pos Fahrer Motorrad Diff
1. Andrea Iannone (I) Ducati
2. Toprak Razgatlioglu (TR) BMW + 0,845 sec
3. Garrett Gerloff (USA) BMW + 1,124
4. Alvaro Bautista (E) Ducati + 1,190
5. Danilo Petrucci (I) Ducati + 2,528
6. Iker Lecuona (E) Honda + 4,758
7. Alex Lowes (GB) Kawasaki + 5,352
8. Xavi Vierge (E) Honda + 6,477
9. Michael vd Mark (NL) BMW + 8,749
10. Andrea Locatelli (I) Yamaha + 8,926
11. Scott Redding (GB) BMW + 9,003
12. Axel Bassani (I) Kawasaki + 10,660
13. Michael Rinaldi (I) Ducati + 11,976
14. Jonathan Rea (GB) Yamaha + 14,901
15. Bradley Ray (GB) Yamaha + 16,291
16. Remy Gardner (AUS) Yamaha + 21,047
17. Philipp Öttl (D) Yamaha + 30,353
18. Tarran Mackenzie (GB) Honda + 31,777
- Tito Rabat (E) Kawasaki
- Marvin Fritz (D) Yamaha
- Sam Lowes (GB) Ducati
- Nicolò Bulega (I) Ducati
Superbike-WM 2024: Stand nach 28 von 36 Rennen
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Toprak Razgatlioglu (TR) BMW 385
2. Nicolò Bulega (I) Ducati 352
3. Alvaro Bautista (E) Ducati 296
4. Alex Lowes (GB) Kawasaki 264
5. Danilo Petrucci (I) Ducati 263
6. Andrea Locatelli (I) Yamaha 190
7. Michael vd Mark (NL) BMW 184
8. Andrea Iannone (I) Ducati 176
9. Remy Gardner (AUS) Yamaha 139
10. Garrett Gerloff (USA) BMW 133
11. Xavi Vierge (E) Honda 97
12. Iker Lecuona (E) Honda 94
13. Jonathan Rea (GB) Yamaha 88
14. Scott Redding (GB) BMW 87
15. Axel Bassani (I) Kawasaki 84
16. Dominique Aegerter (CH) Yamaha 79
17. Michael Rinaldi (I) Ducati 59
18. Sam Lowes (GB) Ducati 45
19. Nicholas Spinelli (I) Ducati 25
20. Tito Rabat (E) Kawasaki 16
21. Bradley Ray (GB) Yamaha 11
22. Alessandro Delbianco (I) Yamaha 10
23. Tarran Mackenzie (GB) Honda 7
24. Philipp Öttl (D) Yamaha 5
25. Michele Pirro (I) Ducati 3
26. Markus Reiterberger (D) BMW 3

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