Domi Aegerter: Fast hätte es ihm die Ärztin verboten
So wurde Dominique Aegerters rechte Schulter geflickt
Am Dienstagnachmittag ließ Dominique Aegerter zu Hause in der Schweiz mittels einer Computertomographie neues Bildmaterial anfertigen, um seinen Heilungsfortschritt zu dokumentieren. Der 34-Jährige hat sich bei einem Trainingsunfall mit dem Mountainbike am 28. August auf der rechten Seite vier Rippen gebrochen, dazu das Schlüsselbein; das Schulterblatt und Schulterdach waren angebrochen.
Domi verpasste die Rennen in Magny-Cours, Cremona und Aragon, am kommenden Wochenende will er in Estoril wieder angreifen. Es dauerte bis Donnerstagabend, bis die Dorna mitteilte, dass der zweifache Supersport-Weltmeister am Freitagvormittag am FP1 teilnehmen darf; danach muss er erneut bei Monica Lazzarotti vorstellig werden, der verantwortlichen Ärztin für die Superbike-WM.
Die sehr gewissenhafte Italienerin hat Bedenken wegen einer Rippe. «Die Knochen waren nach dem Bruch etwas verschoben und wurden abgeschliffen, weil sich die Rippe nicht operativ befestigen ließ», erklärte Aegerter im persönlichen Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Die Rippe ist noch nicht 100-prozentig zusammengewachsen und in der Nähe der Lunge. Falls ich wieder drauffalle, wäre das gefährlich für meine Gesundheit.»
«Am Montag schaffte ich eine Liegestütz, heute hat sie mir nach sechs gesagt, dass ich aufhören darf», schmunzelte der Yamaha-Pilot. «Ich habe mehr Angst, dass meine Schulter nicht genügend Kraft hat, um Höchstleistungen zu zeigen, als wegen der Rippe. Klar habe ich mit ihr das Risiko, wenn ich drauffalle. Wenn ich normal wegrutsche, dann macht das nichts. Wenn ich einen Highsider habe, dann kann alles mögliche kaputt sein, wenn es blöd hergeht.»
Die Wettervorhersage bringt für Freitag in Estoril Gewitter und Regen am Morgen, Vor- und Nachmittag. «Das hilft mir einerseits, weil dann nicht so viele Kräfte wirken», überlegte Dominique. «Dafür ist das Risiko im Regen größer, dass du mal am Boden liegst. Wenn ich sehe, dass ich nur hinten herumfahre, dann bringt mir das nichts, dann schaue ich besser zu. Stützen und ziehen kann ich mit der Schulter gut, wenn ich mich aber auf der Geraden klein machen muss, dann ist das noch nicht so gut.»
Sollte Aegerter nach dem FP1 nicht mehr fahren können oder dürfen, stünde Alessandro Delbianco als Ersatz bereit, der schon in Magny-Cours einsprang.