Bimota KB998: Von der Rennstrecke auf die Straße
Die Bimota KB998 mit Testfahrer Florian Marino
Sieben Fahrer- und sechs Markenweltmeisterschaften hat Provec Racing unter der Flagge von Kawasaki gewonnen, dazu unzählige Siege und Podestplätze eingefahren. Auch wenn die Erfolge zuletzt weniger wurden, eine solche Vergangenheit wirft man nicht leichtfertig über Bord. Aber genau das musste Provec Racing nach der Superbike-WM 2024 tun – auf Geheiß von Kawasaki, denn die Japaner sind Anteilseigner von Bimota und wollen die Marke pushen.
Das Einzige, was Provec Racing von dem neu entwickelten Motorrad kannte, war der Motor, der von der ZX-10RR stammt. Beim Jerez-Test am Dienstag und Mittwoch dieser Woche fuhren die Einsatzpiloten Alex Lowes und Axel Bassani am zweiten Tag erstmals offiziell mit der Bimota. Die Rundenzeiten sprachen für sich: Die KB998 ist ein konkurrenzfähiges Motorrad!
«Die Crew-Chiefs und die Fahrer waren vom Wochenende noch im Rennmodus und das war gut so. Denn so konnte sie die Punkte, die angepasst werden mussten, sofort spüren. Sie waren schnell und konnten trotzdem gleichzeitig die Eigenschaften des Motorrads verstehen und die Bereiche ausmachen, die verbessert werden müssen», berichtete Teammanager Guim Roda von der Premiere. «Wir sind bereits gute Rundenzeiten gefahren, entsprechend positiv sind unsere Erwartungen für die Zukunft. Wir sind glücklich, dass das Basis-Motorrad funktioniert. Wir verstehen den Charakter des Motors mit diesem neuen Chassis und müssen uns jetzt intensiv damit beschäftigen.»
Die Vorgehensweise von Bimota bei der Entwicklung der KB998 entspricht der von Ducati: Die Performance auf der Rennstrecke hatte Vorrang, erst im zweiten Schritt wird davon das Serienmodell abgeleitet. «Wenn man einen Prototyp in ein Straßenmotorrad umwandelt – wobei man gewisse Einschränkungen bei der Serienproduktion berücksichtigen muss – kann man ein gutes Ergebnis erreichen. Wir müssen sagen, dass wir ziemlich überrascht und glücklich sind, dass die Ausgangslage so gut ist», sagte der Spanier erleichtert.
Zeiten Superbike-Test Jerez, 22./23. Oktober | ||||
Pos | Fahrer (Nation) | Motorrad, Kategorie | Zeit | Diff |
1 | Nicoló Bulega (I) | Ducati | 1:38,142 min | |
2 | Axel Bassani (I) | Bimota | 1:38,478 | + 0,336 sec |
3 | Alex Lowes (GB) | Bimota | 1:38,679 | + 0,537 |
4 | Garrett Gerloff (USA) | Kawasaki | 1:39,229 | + 1,087 |
5 | Xavi Vierge (E) | Honda | 1:39,438 | + 1,296 |
6 | Álvaro Bautista (E) | Ducati | 1:39,567 | + 1,425 |
7 | Tarran Mackenzie (GB) | Honda | 1:39,841 | + 1,699 |
8 | Ryan Vickers (GB) | Ducati | 1:40,027 | + 1,885 |
9 | Markus Reiterberger (D) | BMW | 1:41,088 | + 2,946 |
10 | Thomas Bridewell (GB) | Honda (BSB) | 1:41,155 | + 3,013 |
11 | Tetsuta Nagashima (J) | Honda | 1:41,183 | + 3,041 |
12 | Florian Marino (F) | Bimota | 1:41,360 | + 3,218 |
13 | Sylvain Guintoli (F) | BMW | 1:41,806 | + 3,664 |
Zeiten Supersport- Test Jerez, 22./23. Oktober | ||||
Pos | Fahrer (Nation) | Motorrad, Kategorie | Zeit | Diff |
1 | Tom Booth-Amos (GB) | Triumph | 1:42,509 min | |
2 | Philipp Öttl (D) | Ducati | 1:42,523 | + 0,014 sec |
3 | Oli Bayliss (AUS) | Triumph | 1:43,182 | + 0,673 |